Fesselnde Perspektive mit Enemies to Lovers

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holdesschaf Avatar

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Isabell, früher ein Mitglied der Clique um Josy, Avery, Lee und Odina, ist nun Leiterin des elterlichen Hotels auf Harbour Bridge, besitzt ein tolles Haus und könnte ein glücklicher Mensch sein, doch eine richtige Beziehung ist sie nie eingegangen. Auch ihr Traum, Ozeanologie zu studieren, ist nie in Erfüllung gegangen. Ein Hotel wollte sie hingegen nie leiten. Unzufrieden und unglücklich wird sie auch noch von Averys Rückkehr auf die Insel aufgeschreckt. Ein Geheimnis aus der Vergangenheit lastet schwer auf ihr. Sie fühlt sich schuldig an Josys Verschwinden. Als wäre das nicht schlimm genug, hat sie ständig Zoff mit Preston, ihrem neuen Nachbarn, der sie vor allem mit dem Lärm auf seiner Baustelle belästigt. Die beiden geraten zunächst immer wieder aneinander, doch auch Isabell entgeht nicht, dass Preston nicht nur die Mauern in seinem Haus einzureißen vermag. Gerade als sie Vertrauen fasst, findet sie etwas über ihn heraus, dass sie schockiert.

Der erste Band von Breaking Waves "One Second to Love" hat mir echt gut gefallen und daher habe ich mich gefreut, dass es den zweiten Band schon gibt, so dass ich gleich weiterlesen konnte. Ich würde immer wieder den ersten Band zuerst lesen, da er doch einige Infos enthält, die dafür sorgen, dass man den zweiten Band besser versteht, der nahtlos an das Ende von "One Second to Love" anschließt. So bekommt man auch ziemlich schnell die Auflösung zum ersten Cliffhanger. Diesmal erzählt die Autorin abwechselnd aus der Perspektive der jugendlichen und der erwachsenen Isabella. Einige Dinge, die in Band 1 nur nebenbei erwähnt wurden, werden hier deshalb ausführlicher dargelegt. Auch zwischen Isabella und der später verschwundenen Josy gibt es Konflikte, was dazu führt, dass Isabella sich seitdem schwere Vorwürfe macht und niemanden wirklich an sich heranlässt. Das Flair zur Zeit der Clique fängt Moninger wieder toll ein und man wähnt sich selbst als Suferin am Strand von Harbour Bridge. Die Konflikte haben eine Ursache, die man als Leser nur schwer verdauen kann und auch, wenn ich ein ähnliches Szenario schon einmal in einem anderen Buch gelesen hatte, macht es das nicht weniger schlimm.

Sowohl Bitterkeit als auch humorvolle Momente bringt der Plot in der Gegenwart. Hier kommt es zunächst zu feindseligen Szenen, die übergehen in vernünftige Gespräche, aber auch manch humorvolle Peinlichkeit und Nähe. Ein Enemies-to-Lovers Trope, den ich insgesamt echt schön fand, der aber nochmal an Dramatik gewinnt, als Isabella etwas Bestimmtes über Nachbar Preston herausfindet. Auch wenn sie ein bisschen überreagiert, finde ich das Buch gerade auch deswegen sehr abwechslungsreich. Im Fall Josy gibt es natürlich auch ein paar Hinweise, so dass man jetzt schon vermuten kann, was hier vorgefallen sein könnte. Doch um die Vermutungen zu bestätigen, werde ich auf jeden Fall Band 3 der Reihe ebenfalls lesen, sobald er erscheint. Breaking Waves hat das Zeug, im Genre Liebesroman eine meiner Lieblingsreihen zu werden. Diesmal gebe ich gern 4,5 Sterne.