Reisen bildet und ist immer gut!

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wandablue Avatar

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Ein weiteres "Krebsbuch", allerdings ein bisschen anders als die anderen. Beruhend auf dem Erleben ihrer Mutter, versucht die Autorin einen authentischen Roman über das Leben mit der heimtückischen Krankheit. Mit hat der Tonfall des Romans gefallen; anderes ist nicht so gelungen.

Handlung: Eine Selbsthilfegruppe krebskranker Frauen machen zusammen eine Art Weltreise. Am Ende ist nicht alles gut, aber es war besser als sich nur zu bemitleiden und aufs Sterben zu warten.

Die Idee und auch teilweise die Umsetzung haben mir gefallen. Die Protagonisten/innen kommen allerdings manchmal ein wenig dumb oder naiv oder weltfremd daher, mir fehlen ein bisschen die Worte dafür, denn selbst eine Bäuerin kennt sehr wohl den Unterschied zwischen Indien und Indianer und es ist schwer zu vermitteln, dass jemand, der an Krebs erkrankt ist, sich Sorgen darüber machen sollte, ob sich seine Familie in dessen Abwesenheit gesund ernährt.

Dennoch! Die Stippvisite durch fünf Länder hat durchaus was und selbst, wenn die Figuren sehr einfach gestrickt sind, ist da immer wieder sehr viel Charme in diese Reise geschrieben.

Die Protagonisten/innen hätten natürlich mehr Niveau haben können, sie sind leider ziemlich schablonenhaft und reiseführerhafte Belehrungen sind langweilig, doch die Idee einer gemeinsamen Reise finde ich nach wie vor gut.

Fazit: Durchaus unterhaltsam und wenigstens nicht larmoyant.

Kategorie: Leichte Muse,
Verlag: List/ in der Gruppe Ullstein, 2017