Eine Reise die man weiter begleiten möchte

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wiebus3000 Avatar

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Nach dem Lesen der ersten 35 Seiten von Valentine Gobys Über allen Bergen bin ich beeindruckt von der dichten, poetischen Sprache und der atmosphärischen Erzählweise, die mich direkt in die winterliche Berglandschaft versetzt hat. Die Beschreibungen sind ruhig und eindringlich – jede Schneeflocke und jeder Atemzug wird fühlbar gemacht, was die Stärke von Gobys Stil zeigt.

In der Leseprobe scheint die Natur als eine Art stiller Schutzraum vor der Außenwelt, vor allem aber vor den Schrecken des Krieges. Man ahnt bereits, dass die Berge für Vadim nicht nur eine physische Zuflucht bieten, sondern auch seine Identität und sein Leben auf eine Weise prägen werden, die er selbst noch nicht erfasst. Für mich wirkte das Buch bereits sehr tiefgründig und fesselnd, auch wenn der Einstieg relativ langsam ist. Es lässt erahnen, dass Goby das Erleben des Einzelnen feinfühlig darstellt und dabei die Fragen nach Herkunft, Verlust und Neuanfang auf eine kunstvolle Weise thematisiert.

Das kunstvolle, erhabende und doch ruhige Cover hat mich direkt angesprochen und greift die aktuell herannahende Winterstimmung natürlich perfekt auf.