Tragisch schön

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Valentine Goby hat mit "Über allen Bergen" einen feinfühligen Roman über Identität, Heimat und Freundschaft geschrieben. Eingebettet in die Kriegswirren 1943 versucht die russisch-jüdische Familie Pavlevitch aus Paris ihren Sohn Vadim aufgrund seines Asthmas in ein Bergdorf zu verschicken und somit vor der Verfolgung durch die Nazis zu schützen. Dort angekommen muss er unter falschem Namen leben, wird mehr und mehr Teil der Gemeinschaft, übernimmt Aufgaben, die die Natur in ihrem besonderen Rhythmus vorgibt und erlebt die Kindheit eines 12jährigen mit allen Faszinationen und Verwirrungen. Im Mittelpunkt steht hierbei das Erleben eines Heranwachsenden, die erwachsenen Figuren, sowie der geschichtliche Hintergrund werden durch seine Wahrnehmung dargestellt und auch dies empfinde ich alshohe Kunst. Wenn alles dem Wandel unterworfen und Frieden nur eine Illusion ist, dann sollte es zumindest Inseln der Menschlichkeit geben - das vermittelt dieser Roman auf sehr berührende Weise. Ein literarisches Muss!