Weiß, grün, gelb

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wilde hummel 1 Avatar

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Ein literarisches Kleinod, das uns Valentine Goby hier geschenkt hat. Schon das Buchcover ist ein besonderes Gemälde einer winterlich verschneiten Bergwelt und darin ein kleiner Junge, der durch den Tiefschnee stapft. Entfernt man den Schutzumschlag, das gleiche Bild nur ohne den Jungen. Und das ist auch die Geschichte des russisch-jüdischen Jungen, der zu seiner eigenen Sicherheit aus der Großstadt Paris in die Abgeschiedenheit der französischen Berge entsendet wird, um sich dort vor dem Zugriff der Nazis zu verstecken. Soweit der Rahmen der Geschichte. Der Inhalt wiederum ist von wunderbaren Naturschilderungen, der Größe der französischen Alpen, der Beschreibung von Schnee, dem Wechsel der Jahreszeiten, dem Leben in einer alpinen Dorfgemeinschaft und den Wahrnehmungen des Jungen so intensiv geprägt, dass im inneren Auge fantastische Landschaften und Bilder entstehen. Aus Vadim wird Vincent und er erzählt als 12-jähriger Protagonist in der Ich-Form seine Erfahrung einer ihm bislang völlig unbekannten Welt. Vincent findet seine sichere Insel über allen Bergen und ein zweites Zuhause. Besonders sensibel wird die Freundschaft von Vincent mit Moinette beschrieben, einem besonderen Mädchen, das völlig unvoreingenommen den fremden Jungen ins Herz schließt. Der Roman ist auch eine Homage an die Nächstenliebe, die Freundschaft und die Kraft von Gemeinschaften. Weiß, grün, gelb - das sind die Farben der Jahreszeiten und Valentine Goby zeichnet daraus wunderschöne Landschaften und den Menschen darin verleiht sie Herzenswärme. Ein Buch zum Mehrfachlesen und an liebe Menschen zu verschenken.