Der allzu menschliche Griff nach dem Unbegreiflichen

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ronjana Avatar

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Axel Hacke hat mich bereits mit dem Cover zum Schmunzeln gebracht. Die heiteren kleinen Sonnen vor dem tristen Grau und die zwei verschiedenen Schriftarten als scheinbare Widersprüche offenbaren bereits eine gehörige Portion Humor. Statt starr einem Inhaltsverzeichnis zu folgen, fließt der Gedankenstrom des Autors mal entspannt, mal gespannt von Kapitel zu Kapitel. Axel Hacke lädt zu interessanten Ausflügen zum Thema Heiterkeit ein. Persönliche Anekdoten, wissenschaftliche Erläuterungen sowie Beispiele aus dem Leben und künstlerischen Werken untermauern anschaulich den Facettenreichtum dieser ganzheitlichen Lebenshaltung. Der Autor zieht die Heiterkeit liebevoll aus der Ecke der bloßen Belustigung und betrachtet sie ganzheitlich. Ich schätze die lebensnahe Paradoxie.

In fließender, variantenreicher Sprache deckt der Autor unterhaltsam die zutiefst menschlichen Seiten auf, auch die eigenen. Mal nähert er sich scheinbar unbeholfen dem Objekt, mal spricht er vertraute Verhaltensweisen klar und direkt an. Stets behält Axel Hacke einen mitfühlenden Blick, während seine Liebe zum Wort unverkennbar ist. Dadurch wird das Lesen ein reines Vergnügen.

Axel Hacke spricht mir aus der Seele und bringt nicht nur die Gefühle in Schwingung, sondern auch die Mundwinkel, das Zwerchfell und die Gedanken. Jeder Satz trifft und betrifft mich.
Vorher war mir Axel Hacke unbekannt. Jedoch beschäftige ich mich privat mit Humor und seinen Fähigkeiten. Dieses sehr persönliche Sachbuch beleuchtet die Heiterkeit und ihre Verwandten aus wechselnden Blickwinkeln, was mich oft zwischen den Zeilen verweilen und zurückkehren lässt. Eines meiner neuen Lieblingsbücher.

Heiterkeit als Haltung gegenüber dem Leben, sich selbst und seinen Mitmenschen können wir alle nicht ernst und lebensfreudig genug nehmen.

Absolute Lese- und Lebensempfehlung!