Empfehlung!

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Mein Lese-Highlight
Dieses Buch ist mein Lesehighlight in diesem Jahr. Der Autor versteht es, Humor mit ernsten, sowie gesellschaftskritischen Themen zu verknüpfen. Axel Hacke schreibt authentisch und nimmt kein Blatt vor den Mund.


Axel Hacke ist bekannt als deutscher Schriftsteller und Kolumnist. Ihm wurde eine Anfrage eines Kollegen zugesandt, einen Artikel über das Thema ''Heiterkeit'' zu schreiben - diesen Gefallen konnte er ihm nicht wirklich abschlagen, da sein Arbeitskollege auch ein guter Freund zugleich war. Heiterkeit als Schreibthema war etwas, mit dem er anfangs nicht wirklich etwas zu anfangen wusste - denn passt Heiterkeit zu dem deutschen Gemüt? Nach langer Recherche schien ihn das Thema nicht mehr los zu lassen, sodass er gleich ein ganzes Buch dazu schrieb. Dies ist ihm wahrhaftig gelungen!


Es nicht nur ein Buch, welches seitenweise Beispiele zum Begriff Heiterkeit auflistet. Es ist auch ein Plädoyer dafür, dass es für zwischenmenschliche Beziehungen sehr wichtig ist, über sich selbst und miteinander lachen zu können.


Er beschreibt in kleinen Anekdoten, den Ernst auch mal beiseite zu lassen. Dabei erwähnt er Phänomene, die in der heutigen Gesellschaft im Übermaß zu finden sind: das Gekränkt- Sein, das sich Angegriffen fühlen, das politisch Korrekte... er erwähnt dabei sämtliche Politiker, die beispielsweise ''nur'' wegen einer falschen Bemerkung oder wegen eines falsch platzierten Lachers an den Pranger gestellt wurden. Hacke räumt ein, dass es sicherlich keine leichten Zeiten sind, wenn das subjektive und das individuelle Ich so in den Vordergrund rücken, nicht zuletzt, dank der sozialen Medien.


Hacke erwähnt Beispiele von Künstlern, die sich während der Coronazeit in eine Art Zwangspause begeben mussten und durch die sozialen Medien eine neue Art gefunden haben, mit der Welt im Außen zu kommunizieren.


»Vielleicht kann man festhalten: Wenn man die Sache ernsthaft betrachtet, ist unser Leben ohne Heiterkeit nicht möglich. Wir wären eben sonst sehr traurig, und wem würde das nützen? Und was wäre das für ein Leben: immer traurig? Retten würde es uns nicht.« (S.42)


Das Buch bietet einen Denkanstoß und spricht genau die wunden Punkte an, die man als Leser gut nachvollziehen kann, wenn es um Kränkung geht. Zu guter Letzt schafft er es, den Leser selbst zum Lachen zu bringen... denn oftmals erkennt man sein eigenes Selbst, wenn man wie Hacke in einer misslichen Lage steckt... und man vor der Entscheidung steht... werde ich verdrießlich oder nehme ich die ganze Sache einfach mit Humor?


Klare Empfehlung!