Für Literaturliebhaber*innen

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echo_13 Avatar

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Ich habe sehr gemischte Gefühle bei diesem Buch, doch vorab mehr zum Inhalt: Der Autor macht sich auf Reise, um den Begriff "Heiterkeit" zu erkunden und ob uns dieses Gefühl durch die Krisen der vergangenen Jahre nicht abhanden gekommen ist. Dabei stellt er auch die Frage, ob ein solches Gefühl in diesen Zeiten überhaupt angemessen ist. Diese Frage ist schnell beantwortet: Ein ganz klares JA! Besonders in Krisenzeiten brauchen Menschen Humor und eine gewisse Heiterkeit, um sich nicht vollends zu verlieren. Der Autor erzählt dabei aus Biographien (die Kapitel haben mit am besten gefallen) und stöbert in der Literatur, um mehr über Heiterkeit und Humor (das dieser ein essentieller Bestandteil von Heiterkeit ist, ist schnell geklärt). Auch wenn viel unterschiedliche Literatur in der Recherche herangezogen wird, kommen zwei Autoren doch besonders häufig und in mehreren Kapiteln "zu Wort": Siegmund Freund und Johann Wolfgang Goethe. Abgesehen davon, dass diese beiden Personen auch sehr kritisch betrachten kann, hätte ich mir persönlich verschiedenere Perspektiven gewünscht. Gerne aus dem außereuropäischen Raum und/oder mehr weibliche Autor*innen. Es wirkte stellenweise so, als hätte der Autor nur in seinen Lieblingswerken geblättert, ohne über die Brettkante seines eigenen Bücherregals zu schauen. Aber es gab immer wieder Kapitel. die mir besonders gut gefallen haben, meistens waren es die Nacherzählungen biographischer Geschichten. Besonders die Kapitel machen es mir schwer, eine endgültige Bewertung des Buches abzugeben. Alles in allem fehlt mir auch ein roter Faden, jedes Kapitel wirkt, als könnte es komplett für sich allein stehen und die Fragestellung hätte es nicht gebraucht.

Zur Gestaltung des Buches: Mir gefällt die Aufmachung sehr, ich bin ein großer Fan von einfacher Covergestaltung. Durch das kleine Format (kleiner als A5) wirkt es fast so, als hätte man einen Gedichtband in der Hand.