Krimi mit Humor

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noiram Avatar

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Die Leseprobe von „Über die Toten nur Gutes“ ist ein interessanter Einstieg in eine Kriminalgeschichte, die einen Trauerredner in den Mittelpunkt stellt. Ich fand es gut, dass der Anfang gleich mitten in der Handlung beginnt und man Mads, den Protagonisten, sofort kennenlernt. Der nächtliche Besuch des Hauses, der Brief mit den leeren Blättern und die defekte Uhr haben eine mysteriöse Atmosphäre geschaffen. Man fragt sich sofort, wer hinter den Ereignissen steckt.
​Der Abschnitt, in dem Mads die Trauerfeier probt, ist besonders gelungen. Die Dialoge zwischen Mads, seinem Vater Fridtjof und den anderen Familienmitgliedern sind humorvoll und lebendig. Es ist überraschend, dass der Verstorbene, der eigentlich gar nicht tot ist, plötzlich aus dem Sarg aufsteht und mit seinem Sohn streitet. Dieses Element hat mir sehr gut gefallen, da es die Geschichte von anderen Krimis abhebt. Es macht neugierig auf die Dynamik zwischen den Charakteren. Der Humor hat die Leseprobe aufgelockert und das Thema, das ja eigentlich sehr ernst ist, leichter gemacht. Die verschiedenen Sorgen der Angehörigen (ein Anwalt, ein Arzt) und ihr Verhalten am „Sarg“ sind nachvollziehbar und bringen weitere interessante Charaktere ins Spiel.
​Die Leseprobe endet mit einem unerwarteten Cliffhanger. Der Name Patrick taucht auf und Mads wird zu einem Tatort gerufen. Dies hat mich überrascht und ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil ist flüssig und die Beschreibungen des Hauses und des Friedhofs sind stimmungsvoll. Ich hätte mir gewünscht, dass man etwas mehr über die Beziehung von Mads zu seiner Mutter erfährt, aber vielleicht kommt das ja noch.