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luisgehlert Avatar

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Beim Lesen der Leseprobe von Über die Toten nur Gutes von Andreas Izquierdo hatte ich sofort das Gefühl, in eine ungewöhnliche Mischung aus Kriminalroman und Familiengeschichte hineingezogen zu werden. Die Hauptfigur Mads Madsen wirkt gleichzeitig sympathisch und ein wenig tragikomisch: als Trauerredner steht er beruflich ohnehin täglich mit dem Tod in Verbindung, doch durch die eigenartige Nachricht aus dem Jenseits und die Konfrontation mit seinem verstorben geglaubten Freund gerät er selbst in eine Art Krimi. Besonders eindrücklich fand ich die Szenen mit seinem Vater Fridtjof, der auf liebevoll-schrullige Weise in die Geschichte eingebunden ist und mit seiner eigenwilligen Art für Humor sorgt. Auch die Malteserhündin Bobby verleiht den ernsten Momenten eine charmante Leichtigkeit. Der Ton des Romans schwankt zwischen melancholisch, skurril und spannend – genau diese Mischung hat mir gefallen, weil sie den Tod nicht nur als Ende darstellt, sondern auch als Ausgangspunkt für neue Geschichten und Enthüllungen. Insgesamt hinterlässt die Leseprobe den Eindruck eines Romans, der gleichermaßen unterhält, berührt und zum Nachdenken anregt, und ich habe Lust bekommen, mehr über Mads’ Nachforschungen und die Geheimnisse um Patrick zu erfahren.