Ein Leben im Rückblick

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luisgehlert Avatar

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In Über die Toten nur Gutes erzählt Andreas Izquierdo die Geschichte des Totengräbers Fred, der im Alter auf sein Leben zurückblickt – ein Leben, das mehr mit den Lebenden als mit den Toten zu tun hat. Was zunächst wie eine melancholische Geschichte über Verlust und Vergänglichkeit klingt, entpuppt sich als feinfühliges Porträt eines Mannes, der gelernt hat, im Schatten des Todes das Leben zu sehen.

Izquierdo verbindet Humor und Melancholie auf eine Weise, die an große Erzähler wie John Irving oder Kent Haruf erinnert. Seine Sprache ist schlicht, aber nie banal – jedes Wort scheint sorgsam gesetzt. Besonders berührend ist, wie er Freds Einsamkeit beschreibt: ohne Pathos, aber mit einem tiefen Verständnis für die leisen Tragödien des Alltags.

Über die Toten nur Gutes ist ein Roman über Erinnern, Versöhnung und die kleinen Gesten, die uns menschlich machen. Er erinnert daran, dass es nie zu spät ist, Frieden mit dem eigenen Leben zu schließen – und dass sogar auf dem Friedhof Platz für Liebe, Witz und Hoffnung bleibt.