Ein Trauerredner auf Abwegen

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drache64 Avatar

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Das Cover des neuen Romans von Andreas Izquierdo springt sofort ins Auge, ein schwarz glänzender Sarg auf einem quietschgelben Hintergrund. Bei genauerem Betrachten stört nur der kleine Hund, der frech sein Beinchen am Sarg hebt, das idyllische Bild. Die Geschichte von Mads Madsen, der sich den Beruf des Trauerredners ausgesucht hat, beginnt natürlich mit einer Trauerfeier. Hier kann er sein Talent unter Beweis stellen, allerdings wird in dem Moment, als der Verstorbene aus dem Sarg springt und sich über die Rede beschwert klar, dass es sich nur um eine Probe handelt.

Wer andere Bücher von Izquierdo gelesen weiß, dass das richtige Abenteuer erst beginnt, als Mads den Auftrag erhält, die Trauerrede für seinen Freund Patrick zu schreiben, der bei einem Verkehrsunfall gestorben ist. Als Kinder waren die Zwei unzertrennlich, aber als Patrick von einem Tag auf den anderen mit seiner Mutter aus Glücksburg verschwunden war, hatte Mads ihn mit den Jahren vergessen. Was also soll er über den Mann schreiben, den er doch gar nicht gekannt hat? Wie üblich will er bei den Hinterbliebenen und Freunden in paar Fragen über Patricks Leben stellen, sich ein Bild von ihm machen und eine nette kleine Trauerrede schreiben. So weit, so gut, aber das wäre viel zu einfach. Er gerät auf seiner Suche nach Geschichten aus dem dem Leben des alten Freundes immer tiefer in einen wahren Krimi, der bald sein Leben und das seiner ganzen Familie bedroht.

Andreas Izqierdo schreibt angenehm und unkompliziert, so wird die wilde Jagd nach den richtigen Worten für die Trauerrede zu einem unterhaltsamen Krimi mit liebenswerten Helden, einem niedlichen Hund und finsteren Schurken. Ich habe dieses Buch kaum aus der Hand gelegt und kann es gerne empfehlen.