leichte unterhaltung für den urlaub

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blätterwald Avatar

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Der Autor ist mir sehr vertraut und von daher war ich auf diesen Krimi der etwas anderen Art sehr gespannt. Und bin am Ende doch eher enttäuscht als begeistert. Es ist eine Art Cosy Krimi mit leicht verschrobenen Figuren, allen voran Mads Madsen, der Trauerredner und Protagonist.
Die Geschichte ist skurril, nicht immer sehr glaubwürdig, aber darauf hat der Autor vielleicht nicht so sehr wert gelegt, eher auf die Unterhaltung, und die ist gegeben.
Mads lebt zusammen mit seinem Vater in einem Haushalt,seine beiden älteren Geschwister sind schon lange außer Haus und haben ihre eigenen Familien. Die Mutter ist früh verstorben und Mads als Nesthäkchen ist mit seinem Vater eine Einheit, den Hund Bobby mal nicht vergessen. Mads als Person wirkt ein wenig kindlich, naiv, aber so ist er wohl angelegt. Wobei die beiden Figuren Vater und Sohn schon sehr stimmig angelegt sind. Wir wollen Freund Fiete mal nicht vergessen, der praktischerweise in einem Beerdigungsinstitut arbeitet.
Mads soll eine Trauerrede für einen ehemaligen Freund verfassen und damit beginnt dann die eigentliche Geschichte.
Und diese ist skurril, manchmal wird es richtig spannend und man liest dann eben noch das nächste Kapitel. Die ganzen Drehungen und Wendungen sind schon mal witzig und gelungen, aber die Unterwelt, in welche Mads eintaucht, lässt sich sicher nicht so leicht schlagen.
Die eigentliche Stärke dieses Buches liegt in den ganzen Nebenschauplätzen. Die sind sehr liebevoll beschrieben worden. Bingo hat auf einmal seinen Schrecken verloren und auch der Lokalpatriotismus kommt hier nicht zu kurz. Wenn es um Freundschaft geht, dann wird dieser Roman gut. Eigentlich eine Anlehnung an seine Triolgie mit Izzi und ihren beiden Freunden. Dort gab es ja auch ausreichend Unterwelt.
Das Ende hat mir irgendwie gefallen. Das hatte etwas unerwartetes, jedenfalls für mich. Dieser Krimi soll der Auftakt zu einer Reihe werden. Nun gut, vielleicht gelingt dem Autor dann noch eine bessere Figurenzeichnung, gerade bei den nicht so unwichtigen Nebenfiguren. Sprachlich gut ausgearbeitet, liest sich dieser Krimi gut weg. Ideal für den Urlaub, aber auch nichts, was wirklich hängen bleibt. Ich weiß, dass der Autor es besser kann.