Mads erster Fall
Cover:
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Das Titelbild zeigt einen Hund, der einen Sarg anpinkelt. Somit ahnt man schon, dass hier ein etwas makaberer Humor nicht zu kurz kommt. Es ist schlicht, aber witzig und passt auch sehr gut.
Inhalt:
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"Zu Mads’ positiven Eigenschaften gehörte, dass er nicht so leicht einzuschüchtern war, was weniger an einem überbordenden Selbstvertrauen als an einer gewissen Naivität lag. Im Grunde hielt er den Menschen an sich nicht für böse oder feindselig, obwohl ihm das Gegenteil – wie jedem anderen auch – täglich in den Nachrichten und im Internet vorgeführt wurde. Aber Mads war ein Optimist, der fest daran glaubte, dass Zorn und Hass nur vorübergehende Phänomene waren, allenfalls Ausdruck von Hilflosigkeit und Verzweiflung. Gelangte man hinter die wütende Fassade, trat der wahre Mensch zum Vorschein, der von den Bitternissen des Lebens verätzt worden, doch im Wesenskern freundlich war. Empathie und Neugier waren die Politur, mit der man von einem Strolch die schlechten Eigenschaften abschleifen konnte." (S. 69)
Der Trauerredner Mads wohnt im wunderschönen Glücksburg an der Ostsee und geht seinem Beruf mit Leidenschaft nach. Aber als sein ehemaliger bester Freund Patrick bei einem Autounfall ums Leben kommt und ihm eine geheime Botschaft zukommen lässt, wird bei Mads die Neugier geweckt. Und obwohl er immer wieder gewarnt wird und sein Leben zunehmend in Gefahr gerät, muss er unbedingt rausfinden, woran Patrick verwickelt war und weshalb er sterben musste. Dabei helfen ihm sein treuer Freund Fiete und dessen neue Bekannte Laura und seine Wege mit der Kommissarin Mills (Spitzname "Mills kills") kreuzen sich dabei öfter als ihm lieb ist.
Mein Eindruck:
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Dieser Krimi ist eine sehr ungewöhnliche Mischung. Es ist einerseits Cosy-Crime, aber andererseits auch gemischt mit ein paar brutaleren Szenen. Die Spannung baut sich anfangs sehr langsam auf, wird aber bis zum Showdown durch die Komplexität der Story immer höher und so konnte ich das Buch etwa ab der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen.
Die Charaktere sind teilweise sehr skurril, vor allem Mads Vater Fridtjof mit seiner Bingo-Besessenheit und seiner etwas seltsamen Logik hat mich sehr amüsiert. Aber auch der Bestattungsunternehmer Fiete in seiner blinden Verliebtheit gefiel mir gut. Mads selbst mochte ich auch, wenngleich er mir teilweise zu naiv war. Aber dass er nicht locker lässt und sich nicht einschüchtern lässt, fand ich gut.
Neben der Krimihandlung erfährt man einiges über die Arbeit als Trauerredner und erhält generell Einblicke ein Bestattungsunternehmen. So war mir beispielsweise vorher der Beruf des Thanatopraktikers nicht geläufig. In die Handlung sind auch immer wieder philosophisch anmutende Texte über den Tod und das Leben enthalten, die für nachdenkliche Momente sorgen, wie z. B. "Der Tod schuf vollendete Tatsachen, interessierte sich weder für gute Absichten noch für verpasste Gelegenheiten. Er war nur ein stummer Zeuge der unerfüllten Versprechen." (S. 273)
Am Ende driftet die Handlung zum Showdown hin ins Unrealistische ab und wird teilweise auch etwas verworren. So hat der Krimi, der vielversprechend begann, mich zum Ende hin leider etwas verloren. Auch die ambivalente Beziehung zwischen Mads und der Kommissarin konnte ich nicht nachvollziehen, man wird aus beiden nicht so richtig schlau.
Dennoch hat mich der Roman gut unterhalten und ich werde dem zweiten Teil, der nächstes Jahr erscheinen soll, gerne eine Chance geben, besser zu werden als der erste.
Fazit:
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Interessanter Protagonist + humorvoller Cosy-Crime durchmischt mit anderen Elementen und einem actionreichen, aber unrealistischen Showdown
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Das Titelbild zeigt einen Hund, der einen Sarg anpinkelt. Somit ahnt man schon, dass hier ein etwas makaberer Humor nicht zu kurz kommt. Es ist schlicht, aber witzig und passt auch sehr gut.
Inhalt:
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"Zu Mads’ positiven Eigenschaften gehörte, dass er nicht so leicht einzuschüchtern war, was weniger an einem überbordenden Selbstvertrauen als an einer gewissen Naivität lag. Im Grunde hielt er den Menschen an sich nicht für böse oder feindselig, obwohl ihm das Gegenteil – wie jedem anderen auch – täglich in den Nachrichten und im Internet vorgeführt wurde. Aber Mads war ein Optimist, der fest daran glaubte, dass Zorn und Hass nur vorübergehende Phänomene waren, allenfalls Ausdruck von Hilflosigkeit und Verzweiflung. Gelangte man hinter die wütende Fassade, trat der wahre Mensch zum Vorschein, der von den Bitternissen des Lebens verätzt worden, doch im Wesenskern freundlich war. Empathie und Neugier waren die Politur, mit der man von einem Strolch die schlechten Eigenschaften abschleifen konnte." (S. 69)
Der Trauerredner Mads wohnt im wunderschönen Glücksburg an der Ostsee und geht seinem Beruf mit Leidenschaft nach. Aber als sein ehemaliger bester Freund Patrick bei einem Autounfall ums Leben kommt und ihm eine geheime Botschaft zukommen lässt, wird bei Mads die Neugier geweckt. Und obwohl er immer wieder gewarnt wird und sein Leben zunehmend in Gefahr gerät, muss er unbedingt rausfinden, woran Patrick verwickelt war und weshalb er sterben musste. Dabei helfen ihm sein treuer Freund Fiete und dessen neue Bekannte Laura und seine Wege mit der Kommissarin Mills (Spitzname "Mills kills") kreuzen sich dabei öfter als ihm lieb ist.
Mein Eindruck:
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Dieser Krimi ist eine sehr ungewöhnliche Mischung. Es ist einerseits Cosy-Crime, aber andererseits auch gemischt mit ein paar brutaleren Szenen. Die Spannung baut sich anfangs sehr langsam auf, wird aber bis zum Showdown durch die Komplexität der Story immer höher und so konnte ich das Buch etwa ab der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen.
Die Charaktere sind teilweise sehr skurril, vor allem Mads Vater Fridtjof mit seiner Bingo-Besessenheit und seiner etwas seltsamen Logik hat mich sehr amüsiert. Aber auch der Bestattungsunternehmer Fiete in seiner blinden Verliebtheit gefiel mir gut. Mads selbst mochte ich auch, wenngleich er mir teilweise zu naiv war. Aber dass er nicht locker lässt und sich nicht einschüchtern lässt, fand ich gut.
Neben der Krimihandlung erfährt man einiges über die Arbeit als Trauerredner und erhält generell Einblicke ein Bestattungsunternehmen. So war mir beispielsweise vorher der Beruf des Thanatopraktikers nicht geläufig. In die Handlung sind auch immer wieder philosophisch anmutende Texte über den Tod und das Leben enthalten, die für nachdenkliche Momente sorgen, wie z. B. "Der Tod schuf vollendete Tatsachen, interessierte sich weder für gute Absichten noch für verpasste Gelegenheiten. Er war nur ein stummer Zeuge der unerfüllten Versprechen." (S. 273)
Am Ende driftet die Handlung zum Showdown hin ins Unrealistische ab und wird teilweise auch etwas verworren. So hat der Krimi, der vielversprechend begann, mich zum Ende hin leider etwas verloren. Auch die ambivalente Beziehung zwischen Mads und der Kommissarin konnte ich nicht nachvollziehen, man wird aus beiden nicht so richtig schlau.
Dennoch hat mich der Roman gut unterhalten und ich werde dem zweiten Teil, der nächstes Jahr erscheinen soll, gerne eine Chance geben, besser zu werden als der erste.
Fazit:
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Interessanter Protagonist + humorvoller Cosy-Crime durchmischt mit anderen Elementen und einem actionreichen, aber unrealistischen Showdown