Schräge Charaktere, individuelles Setting und viele brenzlige Situationen
Langweilig wird es in „Über die Toten nur Gutes“ von Andreas Izquierdo an wirklich keiner Stelle. Zu Beginn liegt der Fokus zwar erstmal darauf, die Figuren kennenzulernen. Da diese größten Teils ganz schön schräg sind, liest sich dieser beschauliche Anfang überaus amüsant. Dann wird es aber auch schnell richtig spannend, wobei mich manche recht brutale Szene doch überrascht hat. Mittendrin ist stets Trauerredner Mads, welcher zwar versucht zu ermitteln, sich meiner Meinung nach aber am laufenden Band in gefährliche Situationen begibt. Leider auch deshalb, weil er oft ziemlich naiv, wenig überlegt und nicht so richtig schlau handelt. Für zukünftige Bände ist, was seine Ermittlerfähigkeit betrifft, noch Luft nach oben. Dennoch ist der 28-Jährige eine interessante und liebenswerte Figur und auch sein Beruf bzw. das Umfeld der Geschichte ist interessant und definitiv mal etwas anderes. Insgesamt besticht „Über die Toten nur Gutes“ für mich durch den hohen Unterhaltungswert, überraschende Wendungen und einen mitreißenden Schreibstil. Wer Krimis mit skurrilen Protagonist:innen mag, ist hier genau richtig.