Übertrieben und unglaubhaft

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
jjs_welt Avatar

Von

Leider konnte mich dieser Roman gar nicht fesseln. Dabei hatte mich der Klappentext sehr neugierig auf diese Geschichte, die wohl Humor mit Krimi vereinen sollte, gemacht. Der Humor hat mich aber größtenteils nicht erreicht, ich fand vieles vorhersehbar oder eben einfach nicht so witzig, wie es vielleicht sein wollte.
Bingo kommt vor, ich liebe Bingo, aber die Art und Weise, wie Bingo hier vorkommt, ist so nichtssagend, dass man diese Seiten eigentlich auch weglassen hätte können und es hätte keinerlei Unterschied gemacht. Was ich damit sagen möchte, ist, dass viel Nebensächliches vorkommt, das aber keinerlei Relevanz für die Geschichte im Ganzen hat. Wenn dies eingestreute Pointen wären, würde ich nichts sagen, aber es hatte oft keinen ersichtlichen Mehrwert, weder für den Moment, noch für den Verlauf der Geschichte.
Die Krimiaspekte sind sehr an den Haaren herbeigezogen, sodass ich leider gar kein Gefühl des Mitfieberns entwickeln konnte. Es war für mich alles recht unrealistisch und überzogen.
Die einzelnen Personen wurden auch nur sehr oberflächlich beleuchtet. Zwischendrin kommt zwar etwas Familiengeschichte zur Sprache, aber dies wirkt nur wie eine kurze Randnotiz, die man dann lieber weglassen hätte können. Allgemein bleibt der Autor sehr an der Oberfläche, sodass für mich persönlich wenig Spannung aufkam. Viele der Nebendarsteller als auch die Haupt“bösewichte“ bleiben sehr blass und ich habe kein Bild vor Augen, wenn ich sie mir vorstelle. Außerdem erscheint das Böse einmal als unbezwingbar, im nächsten Moment könnten gewöhnliche Menschen wie du und ich ihnen das Handwerk legen. Ich hatte einfach Schwierigkeiten, eine klare Linie zu sehen, die mir geholfen hätte, die Story und ihre Charaktere genau einzuordnen.