Gute 3,5 Sterne für eine interessante Geschichte mit toller Idee, aber auch ein paar Kritikpunkten.

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lesezauber Avatar

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Meinung:
Das Cover ist richtig genial und auch der Klappentext bzw. die besondere Idee hinter der Geschichte, hat mich sofort gefesselt und meine Neugier geweckt.

Obwohl ich schon viele Internatsgeschichten gelesen habe, ist die Idee, dass die Schüler als unterschiedliche Schachfiguren gegeneinander antreten müssen, echt neu. Nur leider hätte ich mir von der Umsetzung doch noch etwas mehr erhofft gehabt. Denn, obwohl ich die Geschichte schon echt spannend fand, hat das alles auf mich irgendwie nicht so ganz ausgewogen gewirkt und manche Entwicklungen fand ich auch irgendwie unlogisch, z. B. Die Tatsache, dass Alice in Chestfield und nicht in St. Burrington gelandet ist oder auch, dass der Sache nicht schon viel eher ein Ende gemacht wird, obwohl es doch viele Möglichkeiten dazu gab.

Auch ist mir ein Aspekt vom Anfang doch recht bedenklich aufgestoßen. Ich fand es ehrlich gesagt leider überhaupt nicht gut, dass Alice ein halbes Jahr mit scheinbaren Halluzinationen kämpft und ihr Leben total den Bach runter geht, aber das irgendwie keiner mitbekommt, bzw. sie sich über so eine lange Zeit keine Hilfe holt. Da hätte ich mir gewünscht, dass die betreffende Zeit entweder kürzer ausfällt, oder mehr darauf eingegangen wird, dass ihr Umfeld es mitbekommt bzw. sie möglicher psychologischer Hilfe nicht so abweisend gegenüber steht.

Aber diese Anmerkung nur am Rande, denn trotz der Kritikpunkte muss ich sagen, dass ich den Plot größtenteils irgendwie ziemlich spannend fand und ich bei vielen Gelegenheiten total an die Handlung gefesselt war und das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Vor allem weil man eben oft nicht so wirklich wusste, was auf einen zu kommt. Die Erklärungen für alles werden nach und nach aufgedeckt, auch durch Träume und Rückblenden, was ich gut gewählt fand.

Die Charaktere sind schon alleine durch ihre unterschiedlichen Kräfte bzw. Rollen interessant, aber zum Teil doch auch sehr undurchsichtig und unnahbar. Alice selbst fand ich als Protagonistin schon ok, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie doch etwas mehr hinterfragt und sich vor allem auch nicht so schnell vom männlichen Geschlecht einwickeln lässt. Da muss ich sagen, dass ich die Liebesgeschichte leider nicht überzeugend fand. Das ging alles viel zu schnell und zu einfach. Auch wenn da natürlich die übernatürlichen Fähigkeiten eine Rolle gespielt haben, aber trotzdem.

Interessant fand ich aber die Nebencharaktere und vor allem auch die sprechende Katze Curse, obwohl bei ihm auch noch etwas Luft nach oben gewesen wäre.

Den Schreibstil fand ich sehr gut lesbar. Flüssig, locker, leicht und mit einer guten Portion Humor.

Das Ende hat mir soweit auch gut gefallen, trotz des Cliffhangers, den ich persönlich aber gar nicht so schlimm finde und für mich hat es einfach gepasst. Ich bin schon echt gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass in der Fortsetzung ein paar der Logiklöcher gestopft werden können,bzw. keine neuen mehr auftauchen.

Fazit:
Eine richtig gute und innovative Idee, die zum Teil sehr spannend, zum Teil aber auch mit ein paar Logiklöchern und Kritikpunkten umgesetzt wurde. Prinzipiell haben aber die positiven Seiten, wie auch die Spannung und der fesselnde Schreibstil überwogen, weshalb ich auch schon auf die Fortsetzung gespannt bin und trotz der Kritikpunkte gute 3,5 Sterne vergebe.