Sehr gelungen und fast das Lieblingsbuchpotenzial erreicht!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gletscherwoelfchen Avatar

Von

"Schwarz oder weiß? Welche Seite wählst du in diesem Spiel um Liebe und Tod?"
Als sie nach Chesterfield kommt, um ihre Noten mit Hilfe von Sommerkursen aufzubessern, ahnt Alice noch nichts von dem Fluch, der auf den ehemaligen Adelshäusern St. Burrington und Chesterfield liegt.
Das ändert sich schlagartig, als sie eines Tages eine verheerende Entdeckung in dem Wald macht, der die beiden Anwesen voneinander trennt: Eine ihrer Mitschülerinnen wurde versteinert. Und Alice steckt tiefer in diesem grausamen Spiel, als sie jemals geahnt hätte...


Das Cover von "Night of Crowns" hat mich sofort begeistert. Alice' Präsenz in der Geschichte wird wunderbar deutlich und die geheimnisvollen Nebelschwaden im Hintergrund machen wirklich neugierig.
Die Innengestaltung des Buches hat mir fast noch besser gefallen. Vorne wurde der Fluch wunderschön abgedruckt und hinten findet man eine Art Legende zu den verschiedenen Spielern. Diese erleichtert das Verständnis ungemein und schafft einen tollen Überblick.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich ebenfalls überzeugen. Er ist angenehm flüssig und ich bin förmlich durch die Seiten geflogen.
Allerdings hat die Lektorin wohl deutlich schlechtere Arbeit geleistet: Das Buch ist voll mit kleineren Rechtschreib-, Tipp- und Logikfehlern, was ich so vom Ravensburgerverlag absolut nicht gewohnt bin. Wirklich schade - über den ein oder anderen Fehler sehe ich gerne hinweg, aber diese haben mich mehr als nur gestört.

Die Idee hinter der Geschichte konnte dies allerdings wieder rausreißen. Flüche, welche auf diversen Adelshäusern liegen, sind zwar nichts zwingend Neues. Dafür aber die Idee, Schachelemente in die Geschichte hineinfließen zu lassen. Das habe ich so bisher noch nicht gelesen und war total begeistert davon. Meiner Meinung nach hätten diese ruhig noch ein wenig präsenter sein können. Dafür, dass der Schach so eine große Rolle auf dem Cover spielt, hätte ich mir ein wenig mehr erwartet.

Rasante Wendungen haben eine ungemeine Spannung in die Geschichte gebracht und dazu geführt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Und der Cliffhanger am Ende - ja, was soll ich dazu sagen? Er war wirklich böse, aber ich muss zugeben, dass er gut gewählt war.

Die einzelnen Charaktere mochte ich wirklich gerne.
Mit Alice konnte ich mich sehr gut identifizieren, durch die oben genannten Wendungen konnte ich mich als Leser optimal in sie hineinversetzen.
Besonders aber konnte mich der Kater Curse überzeugen, welcher Alice durch das gesamte Buch hindurch begleitet hat. Seine schnippische und oft auch launische Art hat mir das ein oder andere Schmunzeln entlockt und ich habe mich über jede einzelne Passage mit ihm gefreut.


Wären die andauernden Fehler nicht gewesen und wäre dem Schachspiel eine stärkere Präsenz zugekommen, hätte "Night of Crowns" absolutes Lieblingsbuchpotenzial. So bleibt es bei den dennoch hervorragenden
5/5 Sternen.