tolle Idee verpackt in ein spannendes und mitreißendes Abenteuer

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Stella Tack – Night of Crowns, 1, Spiel um dein Schicksal

Eigentlich sollte es nur eine ausgelassene Party werden, die Alice mit ihrer Freundin Cordy im Wald besucht, aber schnell entwickelt sie sich zu einem Alptraum, als eine unheimliche Stimme erklingt und plötzlich tausende von Spinnen um sie herumwuseln.
Sechs Monate später leidet Alice immer noch an Alpträumen, sieht die komischen Spinnen überall und das führt dazu, dass ihre Noten abfallen, sie ständig unkonzentriert ist, und ihre Freundin sich von ihr abwendet. Als sie dann auch noch herausfindet, dass ihre beste Freundin Cordy mit Peter anbandelt und dieses vor ihr geheim hält, wird ihr komplett der Boden unter den Füßen weg gezogen.
Ihre Englischlehrerin plant sie für Sommerkurse am Internat Chesterfield ein und plötzlich befindet sie sich in einem Spiel auf Leben und Tod. Ein Fluch zwingt 32 Schüler der verfeindeten Internate Chesterfield und St. Burringten an einem Schachspiel teilzunehmen, sie selbst sind die Figuren. Der charmante Vincent erklärt Alice das Spiel... und der Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Ich kannte noch kein Buch der Autorin, aber eins ist mal sicher, das wird sich in Zukunft sicherlich ändern. Bei „Night of Crowns, Spiel um dein Schicksal“ handelt es sich um den ersten Band eines Zweiteilers, weshalb das Buch mit einem echt fiesen Cliffhanger endet.

Der Erzähstil ist locker leicht, modern, und auf „jugendlich“ getrimmt, weshalb es auch das eine oder andere F-Schimpfwort gibt, was meiner Meinung hier ruhig weniger verwendet hätte werden können. Ansonsten wird die Story schnell zu einem Pageturner, sodass man das Buch gar nicht zur Seite legen wollte. Ich habe mich unheimlich gut unterhalten gefühlt, die Story war trotz der düsteren Handlung streckenweise richtig witzig. Mir gefiel vor allem die Grundidee, Internatsschüler werden zu Schachfiguren, ausgestattet mit einer guten Portion Magie und so können die Könige zum Beispiel manipulieren, die Königinnen sind giftig oder aber die Türme können zu Gestaltwandlern werden. Ich finde die Story gut durchdacht, es ist auf jeden Fall mal was anderes und ich kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen.
Die Autorin hat ihre Figuren richtig zum Leben erweckt, facettenreich und emotional dargestellt. Dabei fällt auf, dass jede Figur sowohl positive wie negative Eigenschaften hat und die Balance dadurch gut gehalten wird. Alice ist die 33. Spielfigur, ein sogenannter Slave, natürlich hat sie besondere Begabungen, denn sie kann sich in eine bereits gefallene Spielfigur wandeln und deren Gaben annehmen. Es ist für Alice zu Anfang nicht so leicht, zu unterscheiden, auf welcher Seite sie eigentlich steht und wer hier tatsächlich die Guten oder die Bösen sind. Selbst in den eigenen Reihen muss sie sich immer wieder aufs neue beweisen. Bis auf die eine oder andere überdramatische Aktion und Reaktion von Alice mochte ich sie ganz gerne und ich nahm ihr ihre Rolle auch ab.
Vincent ist der weiße König, aus Chesterfield, er wirkt charmant und charismatisch. Relativ schnell ist klar, das er Alice auf seiner Seite haben möchte und auch alles dafür tut, das sie dort bleibt.
Jackson ist der schwarze König, St. Burrington, und das genaue Gegenteil von Vincent, ungehobelt und fordernd, fast schon aggressiv aber immer mit dem Ziel seine Spieler und Freunde zu schützen. Das er dabei etwas unkonventionell vorgeht und verletztend sein kann, lässt ihn nicht ganz so sympathisch wirken. Trotzdem, von Anfang an mochte ich ihn lieber, da er mir in seiner Rolle ehrlicher vorgekommen ist.

Die Schauplätze, der Wald oder die beiden Internate, wirken bildlich gut ausgearbeitet und ich konnte sie mir gut vorstellen. Ebenfalls sind auch die übrigen Charaktere lebendig und facettenreich ausgearbeitet, und geben der Story somit einen schönen Feinschliff, die rundherum im Großen und Ganzen stimmig wirkt.

Ich kann das Jugendbuch aus dem Urban Fantasy-Bereich mit einem Schuss Romanze auf jeden Fall empfehlen, schon allein weil ich vergleichbares noch nicht gelesen habe und mir die Idee gut gefällt und nicht zuletzt wegen Curse, dem witzigen Kater, der mit Alice sprechen kann. Natürlich gibt es ein paar Klischees und natürlich gibt es ein paar vorhersehbare Wendungen, aber dennoch, mir hat die Story gut gefallen und die temporeiche, kurzweilige, faszinierende und magische Story hat mich einfangen und verzaubern können und das von Anfang bis Ende.

Das Cover passt zum Inhalt des Buches, der Titel ist ebenfalls gut gewählt.

Fazit: Eine tolle Idee verpackt in ein spannendes und mitreißendes Abenteuer, sympathischen Protagonisten und einem tollen Setting. Schach mal anders. 5 Sterne.