Ein packender Survival-Thriller

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Ewan Morrison entführt uns mit Überleben ist alles in eine düstere, verstörende Welt, die sich fast zu real anfühlt. Schon das Cover strahlt eine beklemmende Atmosphäre aus – genau das, was man von einem dystopischen Thriller erwartet.

Die Geschichte folgt der 15-jährigen Haley, die mit ihrem kleinen Bruder von ihrem paranoiden Vater in eine abgelegene Prepper-Baracke verschleppt wird. Der Grund? Eine angeblich bevorstehende Pandemie, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Klingt wie ein klassischer Weltuntergangs-Thriller? Ja, aber was Überleben ist alles so besonders macht, ist Haleys Erzählweise: scharfzüngig, sarkastisch und unglaublich intelligent. Sie ist kein typisches Opfer – sie hinterfragt, beobachtet und kämpft darum, ihre eigene Realität von der ihres fanatischen Vaters zu unterscheiden.

Morrison schreibt mit einer Mischung aus Spannung, Gesellschaftskritik und trockenem Humor. Besonders beeindruckend ist, wie er die Prepper-Szene und Verschwörungstheorien beleuchtet, ohne plump zu urteilen. Die Stimmung ist durchgehend angespannt, fast klaustrophobisch – man spürt Haleys Isolation und ihre Angst, aber auch ihren Überlebenswillen.

Die Charaktere sind vielschichtig und absolut glaubwürdig. Besonders Haley ist eine Figur, die hängen bleibt – nicht perfekt, aber unfassbar stark. Ihr Vater ist gleichermaßen faszinierend wie beängstigend, und die Nebenfiguren verstärken das Gefühl, dass jederzeit alles eskalieren könnte.

Fazit: Überleben ist alles ist weit mehr als nur ein Survival-Thriller – es ist eine scharf gezeichnete Studie über Angst, Manipulation und den Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Wer düstere, intensive Geschichten mag, die einem noch lange nachgehen, sollte dieses Buch unbedingt lesen!