Prepperthriller mit Familiendrama
Haley und ihr Bruder werden nach ihrem Wochenende bei ihm von ihrem psychisch labilen Vater, der stets die Welt im Untergang wähnt, entführt. Sie werden gegen ihren Willen angesichts einer angeblich auf das Land zurollenden Pandemie in einer Prepperlager in den Wäldern Schottlands verfrachtet, wo bereits Mitstreiter eine Welt außerhalb der gewohnten Zivilisation vorbereiten, um nach dem Zusammenbruch des Staates hier überleben zu können. Für den Leser als auch die Protagonistin ist die meiste Zeit nicht klar, was tatsächlich in der Außenwelt los ist. Entspringt die Bedrohung der Phantasie des Vaters oder bricht in britischen Großstädten tatsächlich die Anarchie aus angesichts der steigenden Todeszahlen? Haley teilt uns ihre Gedanken oft, ganz genervte Teenagerin, in ganz schonungslosen Worten mit, und verfasst in Listen einen Guide für das Survival im Pandemielockdown. Der Stil ist dank der Listenform gut lesbar. Neben ihrer ausweglosen Lage in der Pandemie kreisen ihre Gedanken über ihre Situation als Scheidungskind und die erste Liebe, was das Buch in seiner Länge nahbarer Macht, wenn man an anderer Stelle mit viel zu krassen und künstlich dramatisch gestalteten Szenen zu kämpfen hat. Insbesondere in der Mitte war für mich als Lesering das Motto ebenfalls "Überleben ist alles"!