Überleben oder Verzweifeln
Ich habe das Buch mit hohen Erwartungen begonnen, da die Idee spannend klang: Ein Survival-Guide geschrieben von einer 15-jährigen Mädchen, die zusammen mit ihrem kleinen Bruder von ihrem Vater in ein abgelegenes Versteck in Schottland entführt wird, um sich vor einer angeblichen Pandemie zu schützen. Der ungewöhnliche Stil, der Tagebuch- und Handbuch-Elemente kombiniert, war zunächst interessant, doch je weiter ich las, desto mehr fand ich ihn anstrengend. Die Handlung zieht sich, und es fällt schwer, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen. Besonders die Protagonistin Haley wirkt stellenweise unglaubwürdig. Ihr innerer Konflikt zwischen der Zerrissenheit gegenüber ihren Eltern und der Unsicherheit über die wahre Bedrohung wird gut dargestellt, aber die übrigen Figuren bleiben flach. Der Thriller-Elemente bleiben schwach, und die Szenen, die als grausam und makaber gedacht sind, hinterließen bei mir eher ein unangenehmes Gefühl. Insgesamt ist das Buch zwar spannend, aber die ständige Wiederholung der Survival-Thematik und die langsame Handlung haben meinen Lesegenuss stark gemindert.