Wenn düstere Phasen im Leben der Winter sind

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Passend zur Jahreszeit habe ich „Überwintern – Wenn das Leben innehält“ von Katherine May gelesen.

Im Mittelpunkt des Romans steht die Autorin selbst. An ihrem 40. Geburtstag nimmt ihr Leben durch einen Schicksalsschlag eine Wendung. Wie so oft, kommt ein Unglück selten allein und Katherine merkt, dass sich bei ihr eine Depression anbahnt, die sie bereits einmal durchlebt hat. Ihre Erfahrung befähigt sie nun jedoch dazu, anders mit dieser schwierigen Lebensphase umzugehen. Sie nimmt sich eine Auszeit und kümmert sich um sich selbst.

Was mir sehr gefallen hat, ist die neue Perspektive, die mir die Autorin eröffnet hat. Und zwar teilt sie ein Menschenleben in Jahreszeit ein und schreibt den schwierigen, düsteren Phasen dem Winter zu. Da dieser gerade bei ihr vor der Tür steht, widmet sie sich bewusst Aktivitäten zu, die ein Überleben im Winter sichern. Dazu zählen kreative Projekte wie Handarbeiten, Backen oder das Singen, jedoch auch außergewöhnliche Ideen wie Eisbaden oder der Besuch der Polarlichter in Norwegen.

Als Leser begleiten wir die Autorin vom Übergang des Herbstes zum Winter bis hin zum Frühjahrsbeginn. Zu Beginn habe ich das Gefühl, dass Katherine sich zu ihrem Glück zwingen muss und ihr vieles schwerfällt. Doch mit der Zeit kommt mehr Leichtigkeit, Freude und Hoffnung in ihr Leben.

Nebenbei erfährt man noch Interessantes über die Natur und Bräuche im Winter und erhält viele wertvolle Botschaften, hilfreiche Gedanken und weitere spannende Sichtweisen auf den Menschen, unsere Kultur und Alltagsthemen, zum Beispiel was den Zauber des Erwachens am frühsten morgen ausmacht.

Ich habe das Buch sehr genossen und empfehle, es vor allem im Herbst oder Winter zu lesen, da man sich in diesen Zeiten besonders gut in Katherines Gefühlswelt hineindenken kann.