Fürchterliches Schicksal

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
loony! Avatar

Von

Obwohl mich Hera Linds Geschichten nach wahren Begebenheiten immer sehr aufwühlen, traurig, wütend und betroffen machen, habe ich schon mehrere gelesen. Sie schreibt von Schicksalen, die einfach fürchterlich sind, aber nicht vergessen werden dürfen. Hera Lind schreibt zwar über die Schicksale einzelner Personen oder Familien, aber es gab ja unzählige andere, die ähnliches durchlebten. Hier geht es um das Schicksal der Schwarzmeerdeutschen.
Schon in der Leseprobe fand ich es kaum zu ertragen, dass eine Familie mit mehreren Kindern von einer Weizenschleimsuppe leben musste, die aus einer Handvoll Körnern (eine Handvoll für die ganze Familie) und Wasser bestand. Die Kinder vegetierten über Jahre mit vor Hunger aufgequollenen Bäuchen im abgedunkelten Raum vor sich hin, weil sie zu kraftlos waren um etwas anderes tun zu können.
Das man überhaupt weiterlesen kann, liegt an dem guten und fesselnden Schreibstil der Autorin und echtem Interesse an den historischen Ereignissen. Natürlich handelt es sich hier um einen Roman und kein Geschichtsbuch, aber das macht die Schicksale nachvollziehbarer und eingängiger.