Berührend

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Im Oktober 2021 besuchen neun Familienmitglieder die Autorin um Tagebücher, Fotoalben, Gedichte, gemalte Bilder und Handarbeitsproben der Lydia Judt vorzulegen. Gesammelte Erinnerungen einer starken Frau, die stets die Familie zusammengehalten hat. Hera Lind hat daraus eine berührenden Roman geschrieben.

Lydia flieht mit ihrer Mutter und den vier Geschwistern vor der roten Armee von Odessa nach Deutschland und werden von dort nach Sibirien gebracht. Zwölf Jahre verbringen sie an unterschiedlichen Orten in armseligen Behausungen als Zwangsarbeiterinnen und bei bis zu -50 Grad. Lydia wird selbst mehrfach Mutter. Als sie endlich frei sind reisen sie nach Kasachstan und müssen wieder um ihre Existenz kämpfen und um die Ausreise nach Deutschland, die ihnen verwehrt wird.

Das Cover ist sehr beeindruckend und trifft die Handlung sehr gut. Der Titel passt dazu. Die Protagonisten werden sehr lebendig und authentisch beschrieben. Die Autorin konnte sich sehr gut in die Personen hinein denken und schreibt, als wäre sie dabei gewesen. Im letzten Drittel des Buches kommen auch die Kinder von Lydia zu Wort und schildern die Ereignisse aus ihrer Sicht. Dabei berücksichtig sie das jeweilige Alter sehr gut. Aus allen Beiträgen spricht die Liebe und die Anerkennung zur Mutter.