Lydia - wie stark kann en Mensch nur sein

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msulik Avatar

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Die erste Leseprobe mit Cover und Klappentext machten mich sehr neugierig auf dieses Buch. Und was soll ich sagen.... es hat mich wieder einmal von vorne bis hinten gepackt! Ein toller Schreibstil, und eine Wahnsinns-Geschichte, die dazu noch so geschehen ist.

Ja, man hat so einiges gehört, was mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern während und nach den Kriegsjahren alles passiert ist. Aber so genau weiß man es wohl doch nie, welche Schicksale dahinter stecken.

Das Schicksal von Lydia ist unfassbar. Was ein Mensch während seines Lebens alles ertragen und mitmachen muss, um irgendwann in seinem Leben zu seinem Glück zu kommen... Da erscheinen die ganzen Alltagssorgen, die man heute so hat, winzig klein! Wir kennen es nicht, dass wir um unser Leben tagtäglich bangen müssen.

Wir haben im Regelfall genug Essen, eine warme Behausung, und vor allem dem Wetter angepasste Kleidung, und gehen einer Arbeit nach, die nach allen möglichen Regularien zum Wohle der Mitarbeiter kontrolliert wird. Das alles gab es zu dieser Zeit in Lydias Leben nicht. Schuften bis zum Umfallen, so gut wie nichts zu essen, Temperaturen bei -50 Grad ohne passende Kleidung, geschweige denn ein richtiges zu Hause. Für uns heute einfach nur unvorstellbar. Und dennoch ließ sie das alles über sich ergehen, und sorgte ganz nebenbei noch für ihre Mama und ihre vielen Geschwister.

Ich finde solche Bücher sehr wertvoll, da sie uns ein kleines Stück von dem vermitteln, was die Menschen damals ertragen mussten. Meiner Meinung nach, gehören solche Bücher im Unterricht der Oberstufe behandelt, um auch den Kindern der heutigen Zeit zu vermitteln, wie gut es ihnen geht, und was ein Teil Vorfahren früher ertragen musste. Viele von Ihnen haben noch nie von Kriegsgefangenschaften oder Zwangsarbeitern gehört. Denn die Uromas und Uropas, die so etwas mitgemacht haben, leben nun nicht mehr, die es ihnen erzählen könnten.

Liebe Hera Lind, bitte mehr von solch wertvollen Geschichten!