Oberflächliche Familiengeschichte

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root314 Avatar

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Das Cover und Vorwort hatten einen guten Eindruck und Lust auf mehr gemacht. Angesichts des Themas hatte ich allerdings mehr Tiefgang erwartet. Leider sind mir die Charaktere immer fremd geblieben, weil es kaum Einblicke in deren Gefühlswelt gab. Selbst Hunger, Kälte und Tod hinterlassen in der Erzählung keinen bleibenden Eindruck. Das kann damit zusammenhängen, dass diesen Themen kaum Raum gegeben wird. Diese werden zwar durchaus erwähnt, ihre Auswirkungen auf die Protagonisten bleiben aber oberflächlich thematisiert. Vielleicht liegt es aber auch an dem sehr einfachen, beschreibenden Schreibstil mit einem großen Anteil wörtlicher Rede. Der Fokus liegt auf dem Familienzusammenhalt. Da ist grundsätzlich nichts falsch dran. Das Buch lässt sich zwar einigermaßen unterhaltend durchlesen, hinterlässt aber keinerlei bleibenden Eindruck. So ist es der Autorin leider gelungen, aus einem eigentlich interessanten Teil der Geschichte eine eher belanglose Wohlfühlstory zu machen. Schade, da wäre mehr möglich gewesen!