Zutiefst bewegend

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nähpummelchen Avatar

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Dieses Buch erzählt die Geschichte einer Frau und ihrer Familie, die während des zweiten Weltkrieges - damals noch als junges Mädchen - nach Russland verschleppt und dort jahrelang als Zwangsarbeiter in Sibirien arbeiten und überleben mussten. Die Erzählungen dieser Zeit gehen unter die Haut und ich habe sie mit Trauer und Bestürzung darüber gelesen, was Menschen einander anzutun imstande sind: Der frühe Tod ihrer älteren Schwester, die Zweckehe mit einem anderen Russlanddeutschen (der ihr mehr schadete als nutzte), der Tod zwei ihrer eigenen Babys, das unfassbar harte Leben als Frau und Zwangsarbeiterin in Sibieren.
Später floh die Familie nach Kasachstan, stellte Ausreiseanträge, die erst viele Jahre später genehmigt werden sollten. Das Buch erzählt in einer ruhigen und fast sanften Art die schrecklichsten Erlebnisse, die man anders vielleicht gar nicht aushalten könnte.
Das Ende des Buches liest sich mit einer gewissen Leichtigkeit und Erleichterung, denn auch die Kinder dieser starken Frau schildern dann ihre eigenen Erlebnisse ihrer Kindheit, die Flucht nach Deutschland und ihr Ankommen in dem für sie fremden Land sowie ihr Wachsen dort. Es ist eine Geschichte mit Happy End, das dennoch betroffen und nachdenklich zurücklässt.