Kentucky Hills

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archer Avatar

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Linda Hardin ist der erste weibliche Sheriff von Kentucky und hat ihren ersten Mordfall. Als ein alter Mann eine tote Frau findet, glaubt nicht nur der lokale Politiker nicht daran, dass sie unfähig ist, diesen Fall zu lösen. "Zum Glück" für sie ist gerade ihr Bruder Mick, eigentlich Ermittler beim CID in Deutschland, auf Heimaturlaub, und Mick wird das Kind schon schaukeln.

Mit diesen kargen Worten ist eigentlich auch dieser karge Krimi erzählt. Ich hatte das Gefühl, der Autor hält nicht allzu viel von Frauen, zumindest nicht von Frauen, die eine verantwortungsvolle Aufgabe bzw. einen verantwortungsvollen Job haben. Dafür war er unglaublich heftig in den eigentlich Protagonisten dieses Buches verliebt: Mick Hardin. Kann alles, weiß alles, ist besser als jeder andere, sieht und hört all das, was andere nicht sehen und hören, versteht auf Anhieb, wer was warum macht ... Es war furchtbar ermüdend. Was er offensichtlich nicht begriffen hat - also der Autor, Mick schien es ziemlich egal zu sein - ist, dass er eigentlich nur ein Ar...och par excellence erschaffen hat. Einer, der seine Frau permanent allein in den Staaten lässt, während er selbst in Deutschland stationiert ist, sich aber wundert, wenn die irgendwann die Schnauze von ihm voll hat. Die einzige Frage, die sich mir in dieser Hinsicht stellte, war, warum sie ihn überhaupt so lange ertragen hat. Weil er so ein Held ist, wahrscheinlich. Und damit er sich von ihr trennen kann, um als lonely wolf weitermachen zu können. Wozu Linda, die Sheriff, eingeführt wurde, weiß zum Schluss eigentlich weder eine LeserIn noch der Autor, nehme ich an. Ihr Job war es, Ja, Mick oder Nein, Mick zu sagen und als Stichwortgeber (gedanklich) zu dienen, um uns tumben LeserInnen klar zu machen, wie genial Mick war. Gähn. Ein bisschen Lokalfeeling werte ich positiv, den Rest des männlich-feuchten "Krimis" kann man höchstens als Einschlafhilfe werten.