Spannend und mit viel Atmosphäre

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So ist das in Kentucky, ein alter Mann sucht Ginseng und findet eine Frauenleiche.

Weil es ein Kentucky-Krimi ist steht Kentucky mit seiner Landschaft und seinen Menschen im Mittelpunkt. Nicht alle sind Hinterwäldler, sie kommen halt nicht so oft raus aus Kentucky, diesem „unbarmherzigen Land“: Oh, the sun shines bright, on my old Kentucky home…

Nur der englische Titel mit „The Killing Hills“ ist treffsicherer und drastischer.

Wären da nicht Linda Hardin, "erster weiblicher Sheriff des Countys" und ihr Bruder Mick Hardin, Ermittler für das CID der US-Army; beide mischen die Einwohner auf und lösen den Fall. Mick ist auf Heimaturlaub, seine Frau Peggy ist schwanger, er übernachtet im Wald, oh, nicht ganz harmonisch. Harmonie gibt es nur zwischen Linda und Mick

Offutt ist ein Liebhaber der Flora und Fauna Kentuckys: Unter Maiapfel und Lattich findet man Ginseng, Hornkraut und Blasenkirche, Trauerweide, Pappel und Platane. Opossum. Seidenblume und Wilde Möhre, Kiefer, Kardinal, Sassafras, Iris und Forsythien, Eiche und Eichhörnchen, Blauhäher, Gelbbauch-Laubsänger, Kupferkopfschlange, Kolibri, Kaiserwinde, Mönchspfeffer, Helmspecht, Esche, Tüpfelfarn, Lederwanzen und Kornnatter. Virginiawachtel und Spottdrossel.

Mick fährt einen Pick-Up Chevrolet 1963 (stilisierte Abbildung auf dem Cover), den bereits sein Vater und Großvater gefahren hatte.

"Unbarmherziges Land" war das erste Buch aus einem Klett&Cotta-Paket, das ich von Chris Offut gelesen habe. Spannend und mit viel Atmosphäre geschrieben. In der Kürze – 220 Seiten – liegt die Würze.