Super Schreibstil, müde Story

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elchi130 Avatar

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In den Wäldern Kentuckys wird eine Frauenleiche gefunden. Die ermittelnde Linda Hardin ist nicht nur neu in dem Job, sondern auch der erste weibliche Sheriff der Stadt und dadurch vielen Männern ein Dorn im Auge. Also wendet sie sich bei den Ermittlungen an ihren Bruder Mick, der Militärermittler ist und gerade aufgrund persönlicher Probleme in seiner Heimatstadt ist…

Der Schreibstil von Autor Chris Offutt ist genau mein Fall. Seine zynisch humorvolle Beschreibung der Geschehnisse, Menschen und Umgebung, passt wunderbar zu den auftretenden schrägen und skurrilen Figuren. Zusätzlich wird die Erzählung durch super Einfälle des Autors bereichert. Genau das liebe ich an Autoren wie Elmore Leonard und Candice Fox. Chris Offutt kann zumindest vom Erzählstil auf jeden Fall mithalten.

Doch leider ist dies bei der Story nicht der Fall. Es fehlt der Erzählung an Dynamik. Das Erzählte wirkt zu dünn und plätschert so vor sich hin, dass die tollen Winkelzüge verpuffen, ohne bei mir als Leserin Interesse für die Geschichte zu erzeugen. Auch fehlte mir ein Spannungsbogen. Der Autor konzentriert sich oftmals auf die Beschreibung der Zustände, wenn er das Geschehen vorantreiben sollte. Weniger Sätze zur Umgebung oder dem Aufenthaltsort der Personen und mehr Interaktion hätte das Buch gebraucht. Vielleicht würden mehr innere Dialoge oder Gespräche zwischen den Personen, was nun folgt, zu mehr Spannung führen. So fehlte mir jedoch ein spannender Inhalt.

Ich hoffe, dass der Autor seine Plotentwicklung verbessert und den tollen Erzählstil beibehält. Auf jeden Fall werde ich auch das nächste Buch von Chris Offutt lesen und bin gespannt, ob er mich damit überzeugen kann.