"Willkommen in Kentucky" trifft es gut

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svettusch Avatar

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Dieser recht kurze Krimi hat mich insbesondere zu Beginn positiv überrascht, weshalb ich ihn gerne lesen wollte. Der Prolog beginnt nämlich recht ungewöhnlich und Mr. Tucker handelt beim Entdecken der Leiche nicht gerade so, wie man es als LeserIn erwarten würde.

Vielleicht typisches Temperament in Kentucky? Der Roman lebt von seinem Setting: Jeder hat die Waffe griffbereit, jeder ist irgendwie mit jedem verwandt und Blutrache wird noch groß geschrieben. Inmitten des ganzen Chaos versuchen der erste weibliche Sherriff des County Linda und deren Bruder Mick, der gerade Sonderurlaub hat und sonst innerhalb der Armee ebenfalls Verbrechen klärt, einen Mord aufzuklären. Nebenbei muss Mick sich auch noch um seine Ehe kümmern.

Ich mochte die recht eigenwilligen Charaktere, auch wenn Mick mir etwas übermächtig erschien. Während Linda im Hintergrund agiert und durch ihr Handeln die Aufklärung des Mordes wenig vorantreibt, ist es immer wieder Mick, der mit zündenden Ideen kommt und der immer schneller ist, als die anderen. Auch gefiel mir die persönliche Hintergrundgeschichte von Mick fast noch besser - die Ehe zu seiner Frau Peggy, die er seit Monaten nicht mehr gesehen hat, hat mich emotional noch mehr berührt.

Auf jeden Fall ein spannender, gut erzählter Krimi. Den ein oder anderen Spruch werde ich versuchen mir zu merken. Wer einmal innerhalb eines Krimis ins tiefste Kentucky reisen möchte, liegt mit diesem Buch richtig.