Atmosphärisch, kraftvoll, fesselnd – ein feministischer Mystery-Roman mit Tiefgang

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amate Avatar

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Schon der Prolog von „Unbeugsam wie die See“ zieht einen sofort in seinen Bann – mit eindringlichen Bildern, roher Emotion und einer Erzählweise, die sowohl poetisch als auch packend ist. Der Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven verspricht eine vielschichtige Geschichte, die sich nach und nach entfaltet.

Lucy, eine der zentralen Figuren, wird direkt mit einem zutiefst traumatischen Erlebnis konfrontiert. Ihr innerer Konflikt, ihre Angst und ihr Gefühl von Ausweglosigkeit sind intensiv spürbar und sehr authentisch dargestellt. Die Thematik rund um digitale Bloßstellung, Machtmissbrauch und weibliche Wut ist erschreckend aktuell und wird hier klug in eine größere, mysteriöse Erzählung eingebettet. Besonders faszinierend finde ich die subtil eingestreuten mythischen Elemente – das Meer als Symbol für Transformation, Erinnerung und Gefahr –, die dem Roman eine ganz eigene Magie verleihen.

Auch die historischen Passagen rund um Mary und Eliza sind eindrucksvoll. Schon in wenigen Seiten entsteht ein kraftvolles Bild ihrer Verbundenheit und ihres Schicksals – voller Verlust, Stärke und Hoffnung.

Der Schreibstil ist atmosphärisch dicht, bildhaft und mitreißend. Emilia Hart gelingt es, soziale Themen mit Spannung, Gefühl und einem Hauch von Magie zu verweben. Ich bin sehr gespannt, wie sich die drei Frauenfiguren miteinander verbinden und welche Geheimnisse Comber Bay noch birgt.

Ein Roman, der Tiefe verspricht und dabei feministische, historische und mystische Aspekte auf eindrucksvolle Weise kombiniert – ich möchte unbedingt weiterlesen!