Wellen, Schicksale und starke Stimmen

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dieweltschlaeft Avatar

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Das Cover von "Unbeugsam wie die See" hat mich sofort verzaubert! Die dunklen Farbtöne, die feinen Details, die gelbe Schrift, alles wirkt wahnsinnig ästhetisch. Ja, ich gebe zu: Ich „judge a book by its cover“ und hier hatte das Buch mich schon, bevor ich die erste Seite gelesen habe.

Der Schreibstil von Emilia Hart hat mich schon in "Die Unbändigen" begeistert, und auch hier überzeugt er wieder mit atmosphärischen Bildern und einer dichten, packenden Stimmung. Der Einstieg ist intensiv: ein Prolog voller roher Emotion in einer Meereshöhle, gefolgt von einem abrupten Wechsel ins Jahr 2019 zu Lucy, die nach einer traumatischen Erfahrung und einer schlafwandlerischen Attacke auf der Flucht ist. Später lernen wir Mary im Jahr 1800 kennen, in Ketten und kurz vor der Deportation nach Australien, eine Szene, die sich sofort ins Kopfkino einbrennt.

Der Spannungsaufbau funktioniert für mich perfekt: Die Kapitel enden so, dass man unbedingt weiterlesen will, und die unterschiedlichen Zeitebenen versprechen, sich nach und nach miteinander zu verweben. Die bisher vorgestellten Figuren wirken komplex, verletzlich und stark zugleich – genau die Art von Charakteren, die ich gerne begleite.

Von der Geschichte erwarte ich eine mitreißende Verbindung aus Vergangenheit und Gegenwart, starken Frauenstimmen und Geheimnissen, die das Meer in sich trägt. Ich möchte unbedingt erfahren, wie Lucy und Marys Wege zusammenhängen und ob Emilia Hart mich wieder so tief berühren kann wie mit "Die Unbändigen".