Zwischen Trauma, Schwesterliebe und dunklen Geheimnissen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
salti Avatar

Von

Schon das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen – eine faszinierende Unterwasserwelt mit leuchtenden Farben und viel Liebe zum Detail. Es wirkt zugleich geheimnisvoll und kraftvoll, passend zum Titel, der Stärke und Tiefe suggeriert.

Der Schreibstil ist poetisch und gleichzeitig sehr direkt. Emilia Hart schafft es, intensive Bilder mit wenigen Worten zu zeichnen. Besonders beeindruckt hat mich der dramatische Prolog, gefolgt von Lucys beklemmender Gegenwartserfahrung. Ihr Schlafwandeln, ihre Angst und Scham sind so eindrücklich geschildert, dass ich sofort mit ihr mitfühlte. Die Spannung ist von Anfang an spürbar und nimmt mit jeder Seite zu – ein echter Pageturner.

Die Charaktere, allen voran Lucy, sind vielschichtig und glaubwürdig. Ihre innere Zerrissenheit, ihr Bedürfnis nach Sicherheit und Gerechtigkeit, aber auch ihre Verletzlichkeit haben mich sehr berührt. Auch Jess und Mary lassen erahnen, dass sich hier starke Frauenfiguren mit ganz eigenen Kämpfen entfalten werden.

Ich erwarte eine kraftvolle Geschichte über Traumata, weibliche Selbstermächtigung und familiäre Bindungen, verknüpft mit einem historischen Handlungsstrang, der neugierig macht. Die True-Crime-Elemente rund um Comber Bay geben dem Roman eine geheimnisvolle und düstere Note, die mich besonders reizt.

Ich würde das Buch sehr gerne weiterlesen – wegen der eindrucksvollen Sprache, der starken Protagonistinnen und der großen erzählerischen Tiefe. Nach "Die Unbändigen" warte ich sehnsüchtig auf weitere Bücher der Autorin!