Atmosphärisch, spannend und voller Sogwirkung

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steffmcfly Avatar

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In einem Roman, der sich über Jahrhunderte und verschiedene Orte spannt, entfaltet Emilia Hart die Geschichten mehrerer Frauen, deren Schicksale auf geheimnisvolle Weise miteinander verwoben sind. Im Zentrum stehen Schwestern, die mit Verlust, Gewalt und der Macht des Meeres konfrontiert werden – von einer jungen Frau in der Gegenwart, die in einer australischen Küstenstadt nach Antworten sucht, bis hin zu Mädchen in der Vergangenheit, die aus Irland verschleppt wurden und auf einer langen Überfahrt unheimliche Kräfte in sich entdecken.

Mich hat dieses Buch von Anfang an fasziniert: die Mischung aus Gegenwart, Vergangenheit und Mythen, die sich wie Wellen ineinander schieben, hatte sofort eine besondere Sogwirkung. Besonders spannend fand ich, wie die Geschichten der verschiedenen Frauen miteinander verwoben sind und wie das Meer fast schon eine eigene Figur im Roman wird.

Ich habe die Charaktere schnell ins Herz geschlossen, mit ihnen mitgefiebert und wollte unbedingt wissen, wie ihre Wege sich weiterentwickeln. Die verschachtelten Zeitebenen haben für mich die Spannung sogar noch erhöht, weil ich beim Lesen Stück für Stück neue Zusammenhänge entdeckt habe. Emilia Hart gelingt es, eine düstere, atmosphärische Welt zu erschaffen, die gleichzeitig berührend und geheimnisvoll ist.

Das Ende hat mich nicht ganz so sehr gepackt wie bei den Unbeugsamen, aber dennoch war es wirklich ein packendes Leseerlebnis, das ich kaum aus der Hand legen konnte – ein Roman, der lange nachhallt und den ich allen empfehlen würde, die sich gern von Geschichten mit Mythen, Meer und starken Frauenstimmen fesseln lassen.