Atmosphärisch und kraftvoll erzählt

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julchentim Avatar

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Atmosphärisch und kraftvoll erzählt

Ich habe Emilia Harts erstes Buch Die Unbändigen geliebt, darum war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Auch hier gelingt es ihr, historische Dramatik mit Geheimnissen und Familiengeschichten zu verbinden. Besonders die beiden Zeitebenen haben mich sofort gepackt. Ob auf dem rauen Meer des 19. Jahrhunderts oder an der australischen Küste der Gegenwart, ich fühlte mich in beide Welten hineingezogen und konnte keine bevorzugen.

Die Schwestern im Zentrum der Handlung sind geprägt von Verlust und schweren Erfahrungen, doch ihre Verbindung gibt ihnen Halt. Hart zeigt das mit viel Feingefühl. Die Beschreibungen der Küste und die unheimliche Stimmung rund um das Meer sind eindringlich und verstärken die Wirkung der Geschichte.

Mir gefiel, wie sich die Geheimnisse Stück für Stück enthüllen und die Vergangenheit Einfluss auf die Gegenwart nimmt. Dass beide Handlungsstränge gleich stark wirken, ist für mich ein Pluspunkt, da ich oft mit geteilten Geschichten hadere.

Das Buch ist intensiv, manchmal bedrückend, aber immer fesselnd. Ich habe es gern gelesen und werde noch länger daran denken. Ein kleiner Kritikpunkt: Einige Abschnitte waren sehr düster und belastend, dass mir das Lesen stellenweise etwas schwer fiel.