Die Suche nach dem eigenen Platz

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bilderreise Avatar

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Unbeugsam wie die See hat mich viel gespürt lassen. Emilia Hart webt eine Geschichte in drei Zeitebenen die mich in die Gegenwart mit Lucy geführt hat und gleichzeitig in die Vergangenheit mit Jess und noch weiter zurück mit Mary und Eliza. Ich war sofort fasziniert davon wie jede Schwester stärker wirkt durch ihre Verletzlichkeiten durch ihre Verbindung zueinander und durch das Geheimnis das sie umgibt.

Die Darstellung der Beziehungen gefällt mir besonders weil sie nicht perfekt sind sondern ehrlich und mit Brüchen. Lucy die aus Alpträumen erwacht und flieht Jess die sich fremd fühlt durch ihre seltene Wasserallergie Mary und Eliza die vom Meer gerufen werden – all das wirkt dicht gezeichnet und emotional greifbar. Ich schätzte wie das Meer nicht nur Kulisse ist sondern fast ein Charakter wird und wie die Geheimnisse sich langsam enthüllen und doch nicht alles sofort klar wird.

Das Cover zieht mich an weil es etwas Wildes und Ungezähmtes hat etwas das sowohl stützt als auch fordert. Die Farben und die Gestaltung passen zur Stimmung einer Geschichte die von Verlust und Rückkehr und der Suche nach dem eigenen Platz erzählt.

Einzig manchmal wird die Erzählung etwas ausführlich und belastend besonders in vielen Rückblicken was mich kurz aus dem Fluss zog. Trotzdem überwiegt die Faszination stark. Unbeugsam wie die See ist ein Roman der nachhallt der Fragen stellt und dessen Frauenfiguren lange in Erinnerung bleiben.