Faszinierend mit leichten Schwächen am Ende

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Fast 220 Jahre liegen zwischen den Schicksalen der Zwillingsschwestern Mary und Eliza aus Irland und der australischen Schwestern Lucy und Jess. Während Mary und Eliza einem ungewissen Leben in der Verbannung nach Australien entgegensehen, versucht Lucy bei ihrer Schwester Jess sich von einem dramatischen Ereignis zu erholen. Sie, die bisher nie geschlafwandelt ist, im Gegensatz zu Jess, ihrer Schwester, hat in dieser Phase einen ehemaligen Liebhaber gewürgt. Ein völlig entsetzliches Ereignis. Doch kann Jess ihr helfen? Das Verhältnis der beiden Schwestern ist über die Jahre der räumlichen Trennung doch stark abgekühlt.

Ich lege eigentlich keinen großen Wert auf die Cover-Gestaltung, jedoch ist Dieses außerordentlich faszinierend. Hier war ich einfach neugierig was für eine Geschichte sich hinter dem Buchdeckel versteckt.
Die Autorin hatte mich dann auch schon bei ihrer Schilderung der historischen Ereignisse rund um die Übernahme der europäischen Siedler in Australien für sich eingenommen.
Auf insgesamt drei Zeitebenen werden starke Persönlichkeiten präsentiert, die alle eins gemeinsam haben: Sie sind weiblich und haben eine seltene Autoimmunkrankheit. Wie ein roter Faden zieht sich durch alle drei Zeitebenen die Auseinandersetzungen mit einer toxischen Männerwelt.
Emilia Hart hat mich durch ihren bildhaften Schreibstil, die Ausflüge in die irische Sagenwelt und die geschichtlichen Hintergründe zur Besiedelung Australiens über viele Seiten fesseln können. Das Ende jedoch konnte mich nicht so recht überzeugen, die Verbindungen der Frauen und deren Geschichte war zu offensichtlich, auch wurde für mich mit zweierlei Maß toxische Männlichkeit bewertet und ich hätte gerne mehr zum Ausgang der Eingangsgeschichte von Lucy erfahren.