Frauen mehrerer Generationen - bildhaft und atmosphärisch
Lucy leidet unter Alpträumen, schlafwandelt und bekommt beim Berühren von Wasser auffällige Probleme mit der Haut. Als sie, schlafwandelnd, ihren Ex-Partner als vermeintlichen Angreifer würgt und Hilfe für ihr Problem mit ihm bei einer Beratungsstelle sucht, weist der jede Verantwortung für sein Handeln ab. Lucy wird sich eine Karriere als Journalistin abschminken müssen, sollte sie als Klägerin für ihre Rechte kämpfen und zur öffentlichen Person werden. Die Flucht zu ihrer älteren Schwester Jess nach Comber Bay an der australischen Südküste konfrontiert Lucy mit verstörenden Gemälden, auf denen sich ihre Schwester mit den Kräften des Meeres auseinandersetzt. Auch Jess leidet an Hautproblemen beim Kontakt mit Wasser. Dieser Handlungsstrang spielt in der unmittelbaren Gegenwart.
Als True-Crime-Fan ist Comber Bay mit seinem zweifelhaften Ruf Lucy ein Begriff. Innerhalb von 40 Jahren verschwanden dort acht Männer spurlos auf See, aus einer der Höhlen unter Jess‘ heruntergekommenem Haus wurde einst ein Findelkind gerettet und 200 Jahre zuvor sank dicht vor der Küste ein Schiffs-Transport weiblicher Gefangener, die aus Irland in die Kolonie verbannt werden sollten. An Bord des Schiffes waren die irischen Schwestern Mary und Eliza, deren Vater sie allein erzog und sie stets vor Wasser zu schützen suchte.
Fazit
Aus mehreren Schauplätzen und Zeitebenen, in die sie wiederum Kindheits-Erinnerungen und Tagebucheinträge Jessies verschachtelt, knüpft Emilia Hart eine verstörende Geschichte um zwei Schwesternpaare, Kräfte des Meeres, mythische Figuren, die Suche nach eigenen Wurzeln und die verbindenden Themen Rache und Gewalt an Frauen. Auch wenn Harts Leser:innen früh ahnen, wie die Ereignisse zusammenhängen können, sorgen Verschachtelung der Zeitebenen und irisch geprägter Aberglaube für stete Spannung. Das Thema Gewalt an Frauen konnte mich nicht völlig überzeugen, weil es ignoriert, dass Frauen die gezeigten Strukturen durch Komplizenschaft und als willige Werkzeuge durchaus unterstützen. Bildhaft und atmosphärisch verfasst, ein Roman für Leser:innen, die das Meer lieben und mythische Fabelwesen in der Kultur irisch-stämmiger Figuren als gegeben hinnehmen können.
Als True-Crime-Fan ist Comber Bay mit seinem zweifelhaften Ruf Lucy ein Begriff. Innerhalb von 40 Jahren verschwanden dort acht Männer spurlos auf See, aus einer der Höhlen unter Jess‘ heruntergekommenem Haus wurde einst ein Findelkind gerettet und 200 Jahre zuvor sank dicht vor der Küste ein Schiffs-Transport weiblicher Gefangener, die aus Irland in die Kolonie verbannt werden sollten. An Bord des Schiffes waren die irischen Schwestern Mary und Eliza, deren Vater sie allein erzog und sie stets vor Wasser zu schützen suchte.
Fazit
Aus mehreren Schauplätzen und Zeitebenen, in die sie wiederum Kindheits-Erinnerungen und Tagebucheinträge Jessies verschachtelt, knüpft Emilia Hart eine verstörende Geschichte um zwei Schwesternpaare, Kräfte des Meeres, mythische Figuren, die Suche nach eigenen Wurzeln und die verbindenden Themen Rache und Gewalt an Frauen. Auch wenn Harts Leser:innen früh ahnen, wie die Ereignisse zusammenhängen können, sorgen Verschachtelung der Zeitebenen und irisch geprägter Aberglaube für stete Spannung. Das Thema Gewalt an Frauen konnte mich nicht völlig überzeugen, weil es ignoriert, dass Frauen die gezeigten Strukturen durch Komplizenschaft und als willige Werkzeuge durchaus unterstützen. Bildhaft und atmosphärisch verfasst, ein Roman für Leser:innen, die das Meer lieben und mythische Fabelwesen in der Kultur irisch-stämmiger Figuren als gegeben hinnehmen können.