Sehnsucht nach Wasser

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luise43 Avatar

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"Unbeugsam wie die See" von Emilia Hart ist ein Roman, der abwechselnd in verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Durch Überschriften ist aber jederzeit alles gut zuzuordnen.
Mary befindet sich mit ihrer Zwillingsschwester Eliza im Jahre 1800 auf einem Schiff, gemeinsam mit vielen anderen Frauen, eingepfercht wie Tiere, auf ihrer Deportation von Irland nach Australien.
Im Jahre 1999 begegnen wir der jungen Jess, die sich sehr für Kunst interessiert und auch das Interesse ihrer Lehrers mehr weckt, als gut ist. Sie leidet unter einer merkwürdigen Wasserallergie und findet sich selber dadurch abstoßend.
2019 begegnen wir Jess wieder, aber eher im Zusammenhang mit Lucy, ihrer Schwester. Diese flieht von ihrer Uni, vor Ereignissen, die sie sich nicht recht erklären kann.
In diesem kleinen Ort auf einer Klippe, direkt über dem Meer verflechten sich dann alle Stränge langsam zu einem gemeinsamen Geschehen.
Ich fand die Stimmung in diesem Buch sehr stark, geheimnisvoll und voller Rätsel anfangs, bis sich langsam eins nach dem anderen klärt.
Ganz dramatisch fand ich die Schilderungen der Gefangenentransporte, ohne Rücksicht auf die Frauen und ihr Leid.
Mir gefällt hier die Schilderung der Frauen, ihren Weg und ihre Verbundenheit untereinander, auch wenn das auf eine geheimnisvolle Weise dargestellt wird. In der Erzählung verbinden sich reale mit fantastischen Elementen auf eine gute und glaubhafte Art und Weise.
Mir hat auch die Sprache der Autorin so gut gefallen, dass ich gerne noch anderes von ihr lesen möchte.