Unterhaltsame Urlaubslektüre, aber das Ende haut mich nicht um!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
jessi2712 Avatar

Von

Worum geht’s?

Lucy und Jess, zwei ungleiche Schwestern. Jess ist Malerin, malt immer wieder rätselhafte Bilder von Galionsfiguren, spürt eine rätselhafte Verbindung zu zwei Frauen, die sie noch nie zuvor gesehen hat. Lucy will Journalistin werden, erwacht aber eines Nachts schlafwandelnd, während sie gerade versucht, ihren Ex-Freund zu erwürgen. Sie flieht in Panik zu ihrer Schwester an die australische Westküste, doch Jess ist verschwunden.
In einem zweiten Handlungsstrang geht es um Mary und Eliza, zwei Frauen, die vor Jahrhunderten an Bord eines Sträflingsschiffs von Irland nach Australien gebracht wurden und auf der langen Reise seltsame Veränderungen an ihren Körpern entdecken, bevor sie unterwegs Schiffbruch erleiden.

Wie war’s?

Das Erste, was mir an „Unbeugsam wie die See“ sofort ins Auge gefallen ist, war das wunderbar ansprechend gestaltete Cover, das einen direkt in die Unterwasserwelt eintauchen lässt.
Und von den ersten 300 Seiten der Story war ich restlos begeistert. Lucy und ihre Verirrung nach dem Zwischenfall mit Ben, Jess, die es ausgerechnet zurück an den Ort zieht, an dem einst Baby Hope in einer Höhle ausgesetzt wurde und schon mehrere Männer auf rätselhafte Weise verschwunden sind. Und dann die Tagebuchausschnitte und die merkwürdige Beziehung zu Cameron. Das alles war sehr fesselnd und überzeugend erzählt, auch Lucys Zweifel und die Suche nach ihren wahren Wurzeln.
Die Zeitsprünge zu Mary und Eliza fand ich teils etwas anstrengend, aber auch dieser Handlungsstrang passt gut zum Gesamtkonzept des Buches und man kann sich die Verzweiflung und die Ungewissheit der Schwestern, was sie in der neuen Welt in Australien so erwartet, sehr gut vorstellen.
Auch die Übersetzung meiner lieben Berufskollegin Julia Walther liest sich so stimmig, dass man stellenweise fast vergisst, dass man hier eine Übersetzung vor sich hat und nicht das Original.
Was mich leider absolut nicht erreichen konnte, waren die letzten 100 Seiten. Die Auflösung, was es mit Lucy tatsächlich auf sich hat, das letzte Zusammentreffen von Jess und Cameron, das Schicksal von Mary und Eliza. Das war für mich teils sehr unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen, sodass ich das Buch beinahe nicht beendet hätte.

Fazit

Als Urlaubslektüre sehr gut geeignet und ich bereue auch nicht, das Buch gelesen zu haben, auch wenn’s mich nicht komplett überzeugen konnte. Aber dafür eines der hübschesten Cover, die ich je gesehen habe, und es wird sich bestimmt gut im Bücherregal machen!