Zwei Schwestern und das Meer

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misspider Avatar

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Im vorliegenden Buch geht es um zwei Schwesternpaare: in der Gegenwart um Lucy und ihre ältere Schwester Jess, die früher stark verbunden waren, seit Jess' Umzug jedoch kaum Kontakt haben. Als Lucy bei Jess in einem Haus auf den Klippen am Meer Zuflucht suchen will, ist diese verschwunden. Das andere Schwesternpaar sind Mary und Eliza, die eingepfercht mit vielen anderen Frauen im Frachtraum eines Sträflingsschiffes nach Australien unterwegs sind. Was die beiden Zeiten verbindet? Jess und Lucy haben wiederkehrende Träume von Mary und Eliza, und dann ist da immer wieder das Meer. Jess und Lucy leiden unter einer Wasserallergie, finden sich aber schlafwandelnd am oder im Wasser wieder, das eine magische Anziehungskraft auf die beiden auszuüben scheint. Und so wie sich ihre Haut nach jedem Kontakt mit dem kühlen Nass Schicht für Schicht abschält, so enthüllt sich auch mit jedem Kapitel ein weiteres Puzzleteil des großen Rätsels, das die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verbindet. Erzählt aus den unterschiedlichen Perspektiven von Jess, Lucy und Mary erfahren wir nach und nach nicht nur mehr über das Schicksal jeder einzelnen Frau, sondern auch über die Gemeinsamkeiten ihrer Familien und Vergangenheit, über das Schicksal der Frauen, ihren Zusammenhalt und ihre Rache. Das Ende, das relativ bald absehbar war, brachte alle roten Fäden auf wunderbare Weise zusammen und liess dahingehend keine Wünsche offen. Lediglich der Mittelteil wies einige wiederholende Längen auf, aber davon abgesehen hat mich das Buch mit seinem Sirenengesang völlig in den Bann gezogen. Fazit: ein wunderbar reales magisches Märchen.