Dystopisch.

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In „und alle so still“ von Mareike Fallwickl, taucht die Autorin tief in eine dystopische Welt ein, in der Frauen einen Care-Streik auslösen und sich gegen Unterdrückung erheben. Der Plot wirft bei den Lesenden Fragen auf: Was passiert, wenn die Niedriglohnarbeiter:innen verschwinden? Und wozu führt es, wenn Frauen (endlich) ihre Macht vereinen? Fallwickls Gesellschaftsroman bietet ein erschreckendes Szenario, das zum Nachdenken anregt. Während die Intensität des Buches mitunter überwältigend sein kann, fesseln die Wechsel zwischen den drei Protagonisten und machen es zu einem spannenden wie auch beängstigenden Leseerlebnis.
Meine absolute Roman Heldin war definitiv Ruth. Ruths Rolle illustrierte eindrucksvoll das herausfordernde Dilemma, dem jede engagierte Person im sozialen Bereich begegnet: einerseits möchte man die Station und ihre Bedürftigen nicht im Stich lassen, andererseits ist es wichtig, nicht weiterhin die bestehenden Missstände zu ertragen und zu tolerieren. Ruths Versuch, diesen Balanceakt zu bewältigen, verdeutlicht anschaulich, wohin das System letztendlich führen kann.