Mal stelle sich das bitte mal in echt vor

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klautschi Avatar

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Man stelle sich vor, all das, was in diesem Roman erzählt wird, passiert wirklich: Frauen legen sich hin und machen weder ihre Care-Arbeit noch die unterbezahlten Jobs vor allem im Dienstleistungssektor. Auf einmal gibt es keine Reinigungskräfte mehr, die im Krankenhaus nach einer OP alles sauber machen, niemand mehr, der sich in der Schule um die Kinder kümmert, und auch die Frauen zu Hause tun einfach nichts mehr: weder kochen, noch einkaufen oder putzen. Na, da wäre was los.

In dem Roman ist jedenfalls ordentlich was los, als die Frauen beginnen, sich auf die Straße zu legen und damit zugleich die Arbeit niederzulegen.

Die Idee an dem Roman hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ich habe mir die erzählten Szenarien beim Lesen öfter real vorgestellt. An manchen Stellen schienen mir die Auswirkungen dann doch etwas überzogen – das hätte es im Roman meiner Meinung nach gar nicht gebraucht. Und doch denke und fühle ich: vielleicht braucht es manchmal gerade die Übertreibung, damit klar wird was passiert, wenn Frauen nicht mehr bereit sind, ihre großteils unsichtbare Arbeit so selbstverständlich und ohne entsprechenden Lohn zu verrichten.

Schon alleine wegen dieser Idee und Imagination eine Leseempfehlung. Ein Roman, über den sich herrlich diskutieren lässt.