Mitreißend und wichtig!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lukesky Avatar

Von

„𝘋𝘦𝘯𝘯 𝘦𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘸𝘢𝘩𝘳, 𝘶𝘯𝘥 𝘦𝘴 𝘧ü𝘩𝘳𝘵 𝘬𝘦𝘪𝘯 𝘞𝘦𝘨 𝘥𝘢𝘳𝘢𝘯 𝘷𝘰𝘳𝘣𝘦𝘪. 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘣𝘳𝘢𝘶𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯.“⁣

Was würde geschehen, wenn sich Frauen dazu entschließen, einfach nicht mehr weiterzumachen? Keine Mutter bringt ihre Kinder mehr zu Schule, keine Frau kocht mehr für die Familie, Büros bleiben unbesetzt, Züge stehen still, Arztpraxen bleiben leer. Genau dieses Gedankenexperiment macht Mareike Fallwickl zum zentralen Inhalt ihres neuen Romans. Die Geschichte wird dabei erzählt aus der Perspektive von drei Personen: Elin, einer jungen, erfolgreichen Influencerin, Ruth, einer sich aufopfernden Pflegerin in einem Krankenhaus und Nuri, einem jungen Mann mit Migrationshintergrund, der rund um die Uhr versucht, sich mit verschiedensten Jobs über Wasser zu halten.⁣

Im Gegensatz zu „Die Wut, die bleibt“ beginnt der aktuelle Roman langsamer. Schritt für Schritt werden die Charaktere vorgestellt, ihre Ängste und Sehnsüchte angerissen. Bis sich eines Tages Frauen vor einem Krankenhaus hinlegen. Und dann steigert sich der Spannungsbogen kontinuierlich. Spannende Passagen und Gänsehautmomente wechseln einander ab und zwingen zum sofortigen Weiterlesen.⁣
Mareike Fallwickl baut geschickt die brennenden Themen der notwendigen Veränderung in die Geschichte ein und macht es sich dabei nicht leicht. Gerade über Ruth wird aus der eindrücklich geschilderten Situation in einem Krankenhaus die Frage aufgeworfen, was denn passiert, wenn sich keiner kümmert – um die Schwachen, um die Kinder. Was passiert, wenn das Schiff unterzugehen droht?⁣
Und gleichzeitig entsteht eine Hoffnung, dass es anders sein kann. Dass sich Dinge entwickeln können, wenn nur genug mitmachen. Frauen wie Männer. Und Mareike erinnert uns daran, dass es dafür gar nicht viel brauchen würde: 3,5 % der Bevölkerung ...⁣

Ein toller Roman, der unterhält, zum Nachdenken anregt und gleichzeitig Bewusstsein schärft. Unbedingte Leseempfehlung!⁣