Still und doch so laut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
knightlyart Avatar

Von

Was wäre, wenn plötzlich alle Frauen ihre Arbeit niederlegen würden, wenn sie sich weigern würden unter den jetzt bestehenden Bedingungen weiterzumachen wie bisher?
Um dieses Gedankenexperiment geht es in Mareike Fallwickls neuem Roman „Und alle so still".

Wir begleiten drei Hauptfiguren: Elin, die durch ihre Arbeit als Influencerin auf ihren Körper reduziert wird und mit der Häme und dem Hass im Internet tagtäglich konfrontiert wird. Nuri, der mehrere Jobs hat und in prekären Verhältnissen lebt und Ruth, die sich jahrelang um ihren behinderten Sohn gekümmert hat und als Pflegerin im Krankenhaus arbeitet.

Das Leben dieser Figuren ändert sich mit einem Schlag, als überall Frauen anfangen sich überall niederzulegen, aus Erschöpfung und aus Protest.
Sie machen einfach nicht mehr weiter. Und natürlich bricht das ganze System zusammen, vor allem alle Bereiche, die von Care-Arbeit abhängig sind.

Die Grundidee des Buches hat mich neugierig gemacht, was passieren würde wenn alle Frauen gemeinsam protestieren würden.

Der Roman bringt die Themen der Ausbeutung von Frauen, prekären Arbeitsverhältnissen und sozialen Ungerechtigkeiten eindringlich zur Sprache.

Insgesamt ist "Und alle so still" ein äußerst aktuelles Werk, das wichtige gesellschaftliche Probleme anspricht und den Leser zum Nachdenken anregt und lange in mir nachhallen wird!