Stiller Protest

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Ich habe nun meinen ersten Roman von Mareike Fallwickl quasi inhaliert und bin begeistert.
In der feministischen Erzählung üben die Frauen wie der Titel schon sagt 'Und alle so still' auf eine ganz leise Art und Weise Protest aus. Ohne Plakate, Hasstiraden, Parolengesänge, Demos oder Geschrei geben die Frauen Ihre Verantwortung, bezahlte sowie unbezahlte, einfach ab und legen Ihre Körper auf die Straße. Ganz ruhig, ganz still und doch so unendlich laut.
Interessant und auch erschreckend sind die Konsequenzen. Die Ratlosigkeit über diesen stillen Protest schlägt sehr schnell in Aggressivität um und genauso stelle ich mir das auch in der Realität vor.
Wenn nicht mehr diskutiert wird, werden andere Geschütze aufgefahren. Das machen auch die kleinen Zwischenkapitel aus Sicht einer Pistole deutlich.
Die Berichterstattung und die Gebärmutter kommen auch zu Wort und mich als Frau haben die Worte der Gebärmutter stark berührt.
Wichtig und schön fand ich auch das Thema Zusammenhalt unter den Frauen und besonders Ruth hat das in meinen Augen verkörpert. Sie steht total hinter dem Protest der Frauen und bleibt dafür aber aufrecht stehen und versucht noch irgendwie die fehlende Frauenpower im Krankenhaus aufzufangen...Ein schier unmögliches Unterfangen.
Ich denke zum Inhalt selbst muss ich gar nicht soviel sagen, das macht der Klappentext schon ausreichend.
Zum Schluss kann ich diesen Roman nur jeden ans Herz legen.
Wichtiges Thema, wichtige Message, ein tolles Buch!