Was wäre, wenn …
Eine Woche im Juni. Wir begleiten Elin, Nuri und Ruth, alle so unterschiedlich in der Gesellschaft verankert, und doch alle unterdrückt im gleichen System. Jeder Erzählstrang zeigt die Probleme auf, die die drei jeweils in ihrem Leben bewältigen müssen: Elin, Anfang 20 und erfolgreiche Influencerin, die etwas erlebt hat, was sie nicht einordnen kann - war es Gewalt oder nicht, Nuri, ein neunzehnjähriger Junge mit Migrationshintergrund, der die Schule abgebrochen hat und nun mehrere Jobs gleichzeitig angenommen hat, um irgendwie über die Runden zu kommen und der mit dem gängigen Männerbild dieser Gesellschaft so gar nicht zurecht kommt, und Ruth, Elins Tante, Mitte 50, Pflegekraft in einem Krankenhaus, die nach dem Tod ihres Sohnes an ihre physischen und psychischen Grenzen kommt, der Pflegenotstand im Krankenhaus tut sein übriges, so dass sie nur noch arbeitet und für alle versucht da zu sein, nur nicht für sich selbst - bis es eines Tages eben nicht mehr geht. Plötzlich liegen Frauen auf der Straße, erst einige wenige, dann immer mehr, bis die Welt, die man vorher kannte, nicht mehr dieselbe ist. Eine stille Revolte gegen die seit Jahrhunderte vorhandenen, patriarchalen Strukturen. Dieser Protest wird von den Männern und dem Staat nicht gutgeheißen und es werden harte Maßnahmen verhängt. Doch die Frauen halten zusammen, werden solidarisch und haben die Chance alles zu verändern.
Wieder ein Buch von Mareike Fallwickl, das lange nachhallt. Gefühlt habe ich jeden zweiten Satz angestrichen. Gelesen habe ich es über einen verhältnismäßig sehr langen Zeitraum, denn beinah jede Seite hat mich zum Nachdenken, zum Grübeln gebracht. Ich lese morgens gerne in der U-Bahn auf dem Weg zum Job und ich habe mich oft atemlos erwischt, dass ich wie eingefroren da saß und sich eine Wut in mir breit gemacht hat. Mareike Fallwickl schafft das wirklich jedes Mal. Ich liebe ihre Art zu schreiben, wie sie ganz leise die richtigen Worte laut werden lässt, was sie ihre Leser*innen dadurch erleben lässt, einfach stark.
„Das Patriarchat kann sich darauf verlassen, wann immer irgendwo ein Kind oder eine alte Person umfällt, kommt eine Frau und hebt es auf.“
„Die Männer sind nicht das Feindbild, die Männer leiden selbst unter dem System.“
„Du kannst nicht gut atmen, wenn du erst einmal verstanden hast, was schiefläuft und wer daran schuld ist.“
Sehr schön und treffend Mareikes letzter Satz „Deshalb ist der eine Roman („Die Wut, die bleibt“) meiner Tochter gewidmet, damit sie weiß, in welcher Situation wir Frauen uns befinden, und der andere meinem Sohn, damit er versteht, dass die Männer sich neu orientieren müssen, dass wir nur vorankommen werden, wenn wir in dieselbe Richtung gehen - gemeinsam.“
Wieder ein Buch von Mareike Fallwickl, das lange nachhallt. Gefühlt habe ich jeden zweiten Satz angestrichen. Gelesen habe ich es über einen verhältnismäßig sehr langen Zeitraum, denn beinah jede Seite hat mich zum Nachdenken, zum Grübeln gebracht. Ich lese morgens gerne in der U-Bahn auf dem Weg zum Job und ich habe mich oft atemlos erwischt, dass ich wie eingefroren da saß und sich eine Wut in mir breit gemacht hat. Mareike Fallwickl schafft das wirklich jedes Mal. Ich liebe ihre Art zu schreiben, wie sie ganz leise die richtigen Worte laut werden lässt, was sie ihre Leser*innen dadurch erleben lässt, einfach stark.
„Das Patriarchat kann sich darauf verlassen, wann immer irgendwo ein Kind oder eine alte Person umfällt, kommt eine Frau und hebt es auf.“
„Die Männer sind nicht das Feindbild, die Männer leiden selbst unter dem System.“
„Du kannst nicht gut atmen, wenn du erst einmal verstanden hast, was schiefläuft und wer daran schuld ist.“
Sehr schön und treffend Mareikes letzter Satz „Deshalb ist der eine Roman („Die Wut, die bleibt“) meiner Tochter gewidmet, damit sie weiß, in welcher Situation wir Frauen uns befinden, und der andere meinem Sohn, damit er versteht, dass die Männer sich neu orientieren müssen, dass wir nur vorankommen werden, wenn wir in dieselbe Richtung gehen - gemeinsam.“