Was wäre, wenn alle Frauen sich und ihre Tätigkeiten niederlegen … ?
»«Das Patriarchat kann sich darauf verlassen, wann immer irgendwo ein Kind oder eine alte Person umfällt, kommt eine Frau und hebt es auf», sagt Barbara.« (S. 176)
Jetzt stell Dir vor, Frauen streiken kollektiv. Sie liegen gemeinsam auf dem Boden und liegen einfach still dort. Ohne laute Forderungen, ohne Protestschilder, weil uns allen ja klar sein müsste, warum sie da liegen. Und damit legen sie unsere Gesellschaft lahm. …
Genau dieses Szenario schreibt Autorin Mareike Fallwickl in ihrem neuen feministischen Roman »UND ALLE SO STILL«. Sie schreibt darüber, wie es wäre, wenn Frauen sich solidarisch niederlegen und damit auch ihre Tätigkeiten — die bezahlten Jobs und viel wichtiger die unbezahlte Care-Arbeit. Sie schafft mit ihren drei Protagonist*innen, der Berichterstattung, Gebärmutter und Pistole 🔫 verschiedene Perspektiven auf das Patrichariat und kritisiert dieses: Sie zeigt auf, was Care- und Sorgearbeit uns abverlangen; wie fragil unser Gesundheitssystem ist; entlarvt die Lügen, die der Kapitalismus uns allen verkauft und führt uns vor, wie wir alle — unabhängig vom eigenen Geschlecht — unter dem Patrichariat, den toxischen Glaubenssätzen und mangelnder Solidarität leiden. 💥
»Der Schmerz, der mit fehlender Solidarität einhergeht, nutzt sich nie ab. Und es ärgert sie, dass er jetzt so nah bei ihr steht wie ein alter Freund.« (S. 73) — Mareike’s neuer Roman liest sich wie ein brennendes, feministisches Plädoyer für Solidarität und Schwesternschaft❤️🔥
Die zarte Freundschaft zwischen Influencerin Elin und Multi-Jobber Nuri zeigt: Es gibt Hoffnung und wir alle profitieren von einer faireren, humaneren und emphatischeren Welt. »Danke, dass du auf mein Angebot, ehrlich zu sein, mit Ehrlichkeit reagiert hast.« (S. 134) ❤️🩹
Für mich hört der Roman genau da auf, wo es so richtig spannend wird: Was passiert nach dem in Gang setzen der Revolte? Wie kann das Feuer aufrechterhalten werden? 🔥 Die Figuren dieses Romans sind teilweise überzeichnet und es gibt sehr detailreiche Beschreibungen, die ich etwas zu ausufernd finde (auch wenn die Kritik dadurch natürlich umso deutlicher wird). Dadurch hat das Buch für mich an Spannungskraft verloren. Dennoch hält Mareike Fallwickl auch mit diesem Roman gekonnt unserer Gesellschaft den Spiegel vor, polarisiert mit der Utopie und regt zum Diskurs an. 💬
Ein starker, wütender, feministischer Roman, von dem ich mir eine Fortschreibung wünsche.
»«Es ist gut, dass Frauen Sorgenotstände auffangen, dass sie sich an menschlichen Bedürfnissen orientieren und nicht an Macht, Profit und Wettbewerb», sagt Barbara und zieht ihre Hand wieder zurück, «es ist gut, dass sie sanft sind und zugewandt und unterstützend. Aber so, wie wir momentan leben, gehen sie dabei drauf.» […] «Frauen sollten sich das nicht abtrainieren, sie sollten nicht aufhören damit», fügt Barbara hinzu, «aber Männer sollten endlich damit anfangen.»« (S. 238)
Habt Ihr das Easter Egg 🐣 aus »DIE WUT, DIE BLEIBT« entdeckt? 👀
[3.5 / 5 ☆ ]
Jetzt stell Dir vor, Frauen streiken kollektiv. Sie liegen gemeinsam auf dem Boden und liegen einfach still dort. Ohne laute Forderungen, ohne Protestschilder, weil uns allen ja klar sein müsste, warum sie da liegen. Und damit legen sie unsere Gesellschaft lahm. …
Genau dieses Szenario schreibt Autorin Mareike Fallwickl in ihrem neuen feministischen Roman »UND ALLE SO STILL«. Sie schreibt darüber, wie es wäre, wenn Frauen sich solidarisch niederlegen und damit auch ihre Tätigkeiten — die bezahlten Jobs und viel wichtiger die unbezahlte Care-Arbeit. Sie schafft mit ihren drei Protagonist*innen, der Berichterstattung, Gebärmutter und Pistole 🔫 verschiedene Perspektiven auf das Patrichariat und kritisiert dieses: Sie zeigt auf, was Care- und Sorgearbeit uns abverlangen; wie fragil unser Gesundheitssystem ist; entlarvt die Lügen, die der Kapitalismus uns allen verkauft und führt uns vor, wie wir alle — unabhängig vom eigenen Geschlecht — unter dem Patrichariat, den toxischen Glaubenssätzen und mangelnder Solidarität leiden. 💥
»Der Schmerz, der mit fehlender Solidarität einhergeht, nutzt sich nie ab. Und es ärgert sie, dass er jetzt so nah bei ihr steht wie ein alter Freund.« (S. 73) — Mareike’s neuer Roman liest sich wie ein brennendes, feministisches Plädoyer für Solidarität und Schwesternschaft❤️🔥
Die zarte Freundschaft zwischen Influencerin Elin und Multi-Jobber Nuri zeigt: Es gibt Hoffnung und wir alle profitieren von einer faireren, humaneren und emphatischeren Welt. »Danke, dass du auf mein Angebot, ehrlich zu sein, mit Ehrlichkeit reagiert hast.« (S. 134) ❤️🩹
Für mich hört der Roman genau da auf, wo es so richtig spannend wird: Was passiert nach dem in Gang setzen der Revolte? Wie kann das Feuer aufrechterhalten werden? 🔥 Die Figuren dieses Romans sind teilweise überzeichnet und es gibt sehr detailreiche Beschreibungen, die ich etwas zu ausufernd finde (auch wenn die Kritik dadurch natürlich umso deutlicher wird). Dadurch hat das Buch für mich an Spannungskraft verloren. Dennoch hält Mareike Fallwickl auch mit diesem Roman gekonnt unserer Gesellschaft den Spiegel vor, polarisiert mit der Utopie und regt zum Diskurs an. 💬
Ein starker, wütender, feministischer Roman, von dem ich mir eine Fortschreibung wünsche.
»«Es ist gut, dass Frauen Sorgenotstände auffangen, dass sie sich an menschlichen Bedürfnissen orientieren und nicht an Macht, Profit und Wettbewerb», sagt Barbara und zieht ihre Hand wieder zurück, «es ist gut, dass sie sanft sind und zugewandt und unterstützend. Aber so, wie wir momentan leben, gehen sie dabei drauf.» […] «Frauen sollten sich das nicht abtrainieren, sie sollten nicht aufhören damit», fügt Barbara hinzu, «aber Männer sollten endlich damit anfangen.»« (S. 238)
Habt Ihr das Easter Egg 🐣 aus »DIE WUT, DIE BLEIBT« entdeckt? 👀
[3.5 / 5 ☆ ]